Kevelaer Flüchtlingskinder werden fit für die Kita

Kevelaer · 330.000 Euro bekommt die Stadt Kevelaer für ihr neues Projekt für Kinder von Geflüchteten. Die werden von der Caritas in einer eigenen Gruppe betreut, um die Kleinen auf den Besuch der regulären Kita vorzubereiten.

 Agnes Licznerska mit zwei Kindern, die die neue Gruppe der Caritas besuchen. Viele können kein Deutsch, wichtig ist daher am Anfang, Zugang zu den Kleinen zu finden. Die Kommunikation laufe jeden Tag besser, heißt es.

Agnes Licznerska mit zwei Kindern, die die neue Gruppe der Caritas besuchen. Viele können kein Deutsch, wichtig ist daher am Anfang, Zugang zu den Kleinen zu finden. Die Kommunikation laufe jeden Tag besser, heißt es.

Foto: Kleinebrahm

Für die neue Betreuungsgruppe für Kinder von Asylbewerbern läuft alles nach Plan. Vom Bund gab es jetzt die Zusage, dass die Stadt bis 2020 für das neue Projekt 330.000 Euro bekommt.

Wie berichtet, hatte sich Kevelaer für das Programm "Brücken bauen in frühe Bildung" beworben. Dahinter steckt der Gedanke, Kinder aus Flüchtlingsfamilien auf den Kindergartenbesuch vorzubereiten Erfahrung ist nämlich, dass viele Familien ein solches System aus dem Heimatland nicht kennen. So sollen Eltern und Kinder behutsam an die Betreuungsmöglichkeiten herangeführt werden.

In Kevelaer ist der Caritasverband Träger des Angebots. Die neue Gruppe ist im Mehrgenerationenquartier Klostergarten untergebracht. Hier unterhält die Caritas vormittags bereits eine reguläre Spielgruppe. Das neue Angebot wird es daher am Nachmittag geben. Geöffnet ist die Gruppe von 13 bis 17.15 Uhr jeweils von montags bis donnerstags. Das Angebot richtet sich an Kinder von zwei bis sechs Jahren.

Schon beim Kennenlernnachmittag vor einiger Zeit seien alle positiv überrascht gewesen, wie offen und zugänglich die Kinder waren, hatte Ingrid Brams vom Jugendamt der Stadt berichtet. Man sei guter Dinge, dass sich das Angebot positiv entwickelt.

Und das ist offenbar der Fall, wie Agnes Licznerska berichtet, die die Gruppe mit betreut. "Es läuft sehr gut an. Die Kinder fühlen sich wohl, und wir merken, dass sie ganz schnell dazulernen." Zehn Kinder waren zum Start da, die meisten sprechen kein Deutsch. Doch die Kommunikation funktioniere jeden Tag besser.

Für die Premiere der neuen Gruppe waren alle betroffenen Familien angesprochen worden. Zukünftig soll über Flyer gezielt in den Einrichtungen bei den Flüchtlingen für das neue Angebot geworben werden.

Das Angebot betrifft aber nicht nur die Kinder. Ziel ist auch, bei der Integration der Eltern zu helfen. Daher ist die Idee, dass die Eltern parallel einen Sprachkursus besuchen, wenn ihre Kinder betreut werden. Das hat gleichzeitig den Vorteil, dass die Eltern in der Nähe ihrer Kinder sind. Sie bekommen so hautnah mit, was genau in einer Spielgruppe passiert.

Die Verantwortlichen wollen erst einmal beobachten, wie das neue Angebot angenommen wird. Es sollen Erfahrungen gesammelt und das Angebot entsprechend angepasst werden.

Ganz konkret soll etwa bei den älteren Kindern geschaut werden, wann sie so weit sind, dass sie in den regulären Kindergarten wechseln können. Die Spielgruppe soll dazu dienen, die Kinder an regelmäßige Betreuungszeiten zu gewöhnen, eben ganz direkt auf einen Kindergarten vorzubereiten. Das soll dann später auch die Erzieherinnen in den Einrichtungen entlasten.

Da der Stadt das Angebot so wichtig ist, hatten die Ratsmitglieder entschieden, auf jeden Fall zu starten. Hätte es keine Förderung gegeben, hätte Kevelaer das Bildungs-Projekt sogar erst einmal selbst finanziert.

Das Projekt war auch allen Kindergarten-Leiterinnen vorgestellt worden, hatte Sozialdezernent Marc Buchholz bereits vor einiger Zeit berichtet. Vorgespräche hätten gezeigt, dass es so auch für die Eltern leichter werde, ihre Kinder "loszulassen".

(zel)
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