Kevelaer Forum Pax Christi: Entwurf fällt durch

Kevelaer · Die Anlage in Kevelaer soll neu gestaltet werden, um die Nutzungsmöglichkeiten zu erweitern. Vom ersten Konzept war die Politik nicht begeistert.

 Das Glasdach ist ein prägendes Element im Forum Pax Christi. Das soll auch auf jeden Fall erhalten bleiben. Problem sind aber die festen Stuhlreihen. Dadurch werden die Nutzungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt.

Das Glasdach ist ein prägendes Element im Forum Pax Christi. Das soll auch auf jeden Fall erhalten bleiben. Problem sind aber die festen Stuhlreihen. Dadurch werden die Nutzungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt.

Foto: Seybert

Bürgermeister Dominik Pichler ist für klare Worte auch in Ausschuss und Rat bekannt. Doch seine Reaktion im Ausschuss für Stadtentwicklung war schon fast eine schallende Ohrfeige für das erste Konzept. "Bei dem, was hier vorgestellt wurde, fehlt mir die Fantasie für eine substantielle Verbesserung. Ich frage mich, was mir das sagen soll. Es tut mir leid. Sie sehen mich sprachlos", sagte der Bürgermeister, nachdem ein Mitarbeiter des Büros Stadtumbau ein erstes Konzept für eine Neugestaltung des Areals vorgestellt hatte.

Das Forum Pax Christi ist ein prägendes Gebäude in der City. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen findet hier statt. Im Zuge der Stadtkernerneuerung soll auch das Forum umgestaltet werden. Es soll zu einem "flexibel nutzbaren öffentlichen Raum der Begegnung" werden. Konkret bedeutet das, dass die Palette der Veranstaltungen erweitert werden und der Raum flexibler genutzt werden soll.

Auch aus Sicht der Kirchengemeinde St. Marien und der Wallfahrtsleistung könnte das Forum noch mehr genutzt werden. Problem sei aber vor allem die fest installierte Bestuhlung. Im Forum gibt es 778 feste Sitzplätze, dazu kommt Raum für etwa 1000 stehende Besucher. Alternative Nutzungen seien durch das starre Stuhlkonzept schwierig. Zudem sei das Platzangebot auch für kirchliche Veranstaltung deutlich überdimensioniert. Die Wallfahrtleistung wolle den Raum flexibler nutzen und ihn auch für öffentliche und städtische Veranstaltungen öffnen.

Eben zu diesen Vorgaben hat das Planungsbüro einen ersten Entwurf erarbeitet. Ideen für Veranstaltungen sind beispielsweise Klassikkonzerte, Ausstellungen, Autorenlesungen oder ein Büchermarkt. Ein Vorschlag ist, den Kreuzweg an der Seite durch feste Glaswände abzutrennen. Durch zusätzliche flexible Wände soll der Innenraum je nach Veranstaltung flexibel aufgeteilt werden. Die festen Stuhlreihen sollen durch Einzelstühle ersetzt werden, die je nach Bedarf angeordnet und aufgestellt werden können. Durch Blumenkübel und farbiges "Ruhemobiliar" soll der Raum aufgelockert werden. Die Kosten für die Veränderungen werden auf rund 273.000 Euro geschätzt. Da das Projekt zum Integrierten städtebaulichen Handlungskonzept gehört, würde das Land 60 Prozent der Kosten tragen, den Rest müssten sich Stadt und Kirche teilen.

Eine Summe, die den Politikern angesichts des Entwurfs doch reichlich hoch vorkam. "Ich habe nicht verstanden, wo hier die Verbesserung sein soll. Wir werden diesen Überlegungen bestimmt nicht zustimmen", sagte Paul Schaffers (CDU). Horst Blumenkemper (SPD) ergänzte: "Wände nur von rechts nach links zu schieben, ist stümperhaft. Wie will man hier denn eine gute Akustik für Klassikkonzerte erreichen." Alles sei komplett unausgegoren.

Auch Wilhelm Gerards von der FDP mahnte an, dass die Akustik dort verbessert werden müsse. Wolfgang Röhr (Grüne) erkannte keine wesentliche Erweiterung der Nutzung, und Heinz-Josef van Aaken (KBV) stellte die Frage, wer denn am Ende entscheide, welche Veranstaltungen stattfinden dürfen.

Angesichts der vielen Bedenken gab es keine Zustimmung zum Entwurf. Statt dessen soll das Büro jetzt Alternativen erarbeiten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort