Volksbank an der Niers präsentiert "Der Traum vom Eigenheim" (7) Frei entworfen und trotzdem günstig

Kevelaer · Josef Dalman aus Kevelaer entwirft individuelle Häuser. Nicht nur draußen im Grünen, sondern auch gerne in der Stadt. Dem Umbau von Altbestand komme heute große Bedeutung zu. Insbesondere Ältere zögen heute City-Lagen vor.

 Architekten versichern, ein von ihnen geplantes Haus müsse nicht teurer sein als eines vom Bauträger. Viele Kunden würden jedoch nicht auf den Preis schauen.

Architekten versichern, ein von ihnen geplantes Haus müsse nicht teurer sein als eines vom Bauträger. Viele Kunden würden jedoch nicht auf den Preis schauen.

Foto: Gerhard Seybert

Ein Architektenhaus — da bekommt mancher einen ehrfurchtsvollen Blick. Und denkt vermutlich schicksalsergeben, das könne sich der Normalverdiener eben nicht leisten. Doch dem widerspricht Josef Dalman ganz energisch. Der Architekt aus Kevelaer versichert, ein von ihm geplantes Haus müsse nicht teurer sein als eines vom Bauträger. "Es kann sogar günstiger werden, weil wir jedes Gewerk einzeln ausschreiben und deshalb größeren Verhandlungsspielraum haben."

Dalman gibt aber auch gerne zu, dass jemand, der sich für ein frei geplantes Haus entscheide, meist nicht nur auf den Preis schaue. "Er will ja gerade das Besondere, Individuelle." Da leistet sich der Auftraggeber eben auch Vorlieben für ungewöhnliche Formen oder Materialien. "Zum Glück haben wir auch Kunden, die für ihr Traumhaus tief in die Tasche greifen", fügt Dalman hinzu. Unterm Strich habe er heute nicht sehr viele private Aufträge, dafür aber oft recht große. Auch verfügten Menschen, die sich ein individuelles Haus planen ließen, häufig über großzügige Grundstücke — nicht selten aus Familienbesitz. Doch die Möglichkeiten, im Grünen zu bauen, werden knapper. "Es ist politisch gewollt, dass die Menschen zurück in die Städte kommen und die dort vorhandene Infrastruktur nutzen. Das ist ja auch sinnvoll — ebenso, wie es Sinn macht, den Altbestand zu erhalten." Nicht selten bauen Dalman und seine Kollegen auch alte Stadthäuser um — "meist nach einem Erbfall". Erst kürzlich habe er ein Haus auf der Basilikastraße saniert. "Wir haben die denkmalgeschützte Fassade erhalten und dahinter abgerissen und neu gebaut. Nach heutigen Standards und mit modernem Energiekonzept."

Für Josef Dalman, dessen Büro sich selbst in einem umgebauten Altstadthaus befindet, ist der Erhalt typischer niederrheinischer Architektur ein wichtiges Anliegen. Wo er heute in lichtdurchfluteten weiten Räumen plant und entwirft, haben seine Eltern früher ihr Handwerk betrieben. Nur Eingeweihte wissen, wo sich einst Werkstatt und Nebenräume befanden. Straßenseitig fällt der Umbau hingegen kaum auf.

Dalman kennt den Sanierungsstau, der ein Problem in mancher schönen niederrheinischen Innenstadt sei, und ermutigt die Erbengeneration, sich der Sache anzunehmen. Übrigens würden auch viele ältere Menschen, denen ihr ländlich gelegenes Haus zu groß geworden sei, gernein die City mit ihren Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten, mit Ärzten und Cafés zurückkehren.

Neben dem privaten Einfamilienhausbau hat sich das Büro Dalman in den vergangenen Jahren viel mit Kindergärten beschäftigt (U-3-Ausbau) und für die Stadt die Nachmittagsbetreuung am Schulzentrum sowie zuletzt die Mensa gebaut. Alles dort, wo Leben ist — in der Stadt.

(RP)
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