Kevelaer Fünf Patienten mit Krankenhauskeim infiziert

Kevelaer · Im Wilhelm-Anton-Hospital waren MRSA-Keime aufgetreten. Erreger wurde wohl aus dem Ausland eingeschleppt.

Am Wilhelm-Anton-Hospital in Goch hat es Infektionen mit Krankenhauskeimen gegeben. Wie der Sprecher der Katholischen Karl-Leisner-Kliniken (KKLK) bestätigte, seien fünf Patienten mit MRSA infiziert worden. Seit dem 25. August aber gelte der Ausbruch offiziell als beendet. Auch die Herkunft des bakteriellen Erregers, der insbesondere für alte und schwerkranke Menschen gefährlich ist, sei geklärt: "Es handelt sich um einen mutmaßlich aus dem Ausland eingeschleppten Keim", schrieb Sprecher Christian Weßels.

Bereits am 8. August habe die Klinik das Gesundheitsamt des Kreises Kleve über den Verdacht eines MRSA-Ausbruchs informiert. Nach RP-Informationen war daraufhin eine große Anzahl Patienten und Mitarbeiter getestet worden, fünf Fälle bestätigte das Labor. Niemand sei an den Folgen des Krankenhauskeims gestorben. Konsequente Interventionsmaßnahmen hätten dazu geführt, das Problem in den Griff zu bekommen: intensive Reinigung und Desinfektion der Intensivstation, eine Überprüfung aller Arbeitsprozesse, das antiseptische Waschen von Patienten der Intensivstation, MRSA-Screening für alle Patienten der betroffenen Abteilung und der in die Behandlung integrierten Mitarbeiter, spezielle Tests zur Bestimmung der Verunreinigung von Gegenständen. Auch während der standardisierten Interventionsmaßnahmen sei der Betrieb der Intensivstation wie des gesamten Hauses möglich gewesen.

Kreis-Sprecherin Ruth Keuken bestätigt das mit dem Gesundheitsamt abgestimmte Verfahren. "Laut unserer Amtsärztin war dies seit vielen Jahren der erste große MRSA-Fall in einem der Krankenhäuser des Verbunds." Bei einem MRSA-Ausbruch läuft ein Standardprozess ab, der insbesondere durch verstärkte Hygienemaßnahmen geprägt sei. Weßels versicherte: "Bei der Vermeidung einer Weiterverbreitung von multiresistenten Erregern ist das Katholische Karl-Leisner-Klinikum gut aufgestellt. Die Strategien und Handlungsabläufe wurden in den vergangenen Jahren erweitert und dem wissenschaftlichen Stand angepasst."

Bei jeder stationären Aufnahme werde ein MRSA-Aufnahmescreening gemacht, dies gehe über die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts noch hinaus. "Durch die etablierte Vorgehensweise des Klinikums kann das Übertragungsrisiko für Mitarbeiter, Mitpatienten und Besucher minimiert werden. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es allerdings nicht. In keinem Krankenhaus der Welt."

Die Bezirksregierung Düsseldorf als Rechtsaufsicht über die untere Gesundheitsbehörde erklärte, wenn es Beschwerden über hygienische Verhältnisse in einem Krankenhaus gebe, werde das zuständige Gesundheitsamt um einen Bericht gebeten. Auch die Klinik werde gehört. "Bei besonderen Problemen sprechen uns die Gesundheitsämter an und bitten um Unterstützung. Dies ist im angesprochenen Fall bisher nicht geschehen", so Pressesprecherin Stefanie Klockhaus.

(RP)
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