Kevelaer Für unter Zweijährige wird die Kita deutlich teurer

Kevelaer · Viele Kevelaerer Eltern müssen künftig mehr Geld für den Kindergarten ausgeben - allerdings nicht ganz so viel, wie es zwischendurch mal erwogen wurde. Wer allerdings bei sehr gutem Einkommen (mehr als 100.545 Euro pro Jahr) sein unter zweijähriges Kind ganztags betreuen lassen möchte, ist mit monatlich 685 Euro dabei.

Kinder über zwei Jahre jedoch können erheblich günstiger in der Kita untergebracht werden: für maximal 420 Euro. "Normalverdiener" oder gar Menschen mit geringem Einkommen werden erheblich weniger zur Kasse gebeten.

Der Jugendhilfeausschuss hat die neue Beitragstabelle mit den Stimmen der CDU und der KBV befürwortet und als Beschlussvorschlag an den Rat (12. März) weitergeleitet. Zuvor hatte es noch eine Diskussion gegeben, in der die KBV für das "Lemgoer Modell" warb, das auf einer linearen Steigerung der Gebührensätze fußt. Doch die Mitglieder der Kevelerer Bürgervereinigung ließen sich davon überzeugen, dass das Modell für Kevelaer nicht praktikabel sei. "Wir haben zwar nur rund 300 Kinder weniger als die Kollegen in Lemgo, organisieren dies aber mit einer einzigen Mitarbeiterin, während in Lemgo drei Kolleginnen die Gebühren berechnen", erklärte Sozialdezernent Marc Buchholz.

In Kevelaer fehle es an Platz, weitere Angestellte im Gebäude Hogeweg unterzubringen - Geld für mehr Personal fehle sowieso. In Lemgo muss jede Jahresteuerbescheinigung einzeln in die Hand genommen und bewertet werden - das könne eine einzelne Mitarbeiterin nicht leisten. Deshalb wird es in Kevelaer ein Neun-Stufen-Modell geben, das große Gebührensprünge ebenfalls vermeide. Bei einem Familieneinkommen von 49.000 Euro etwa koste der 45-Stunden-Platz 132 Euro, wer 60.000 Euro verdient, muss 204 Euro überweisen. Wem es genügt, sein Kind vormittags betreut zu wissen, kommt mit etwa der Hälfte der Summe hin.

Denkbar ist laut Buchholz, dass auch die Gebühren für den offenen Ganztag oder den Mittagstreff demnächst angehoben werden.

(nik)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort