Weeze Gelebte Integration beim Weezer Kulturfest

Weeze · Unter dem Motto "Die Welt zu Hause in Weeze" gab es ein Show-Programm mit viel Musik, Infostände sowie kulinarische Spezialitäten.

 Auch gemeinsam kochen und essen verbindet. Reichlich Gelegenheit dafür gab es beim Fest der Kulturen.

Auch gemeinsam kochen und essen verbindet. Reichlich Gelegenheit dafür gab es beim Fest der Kulturen.

Foto: Gottfried Evers

Die Willkommenskultur ist ein wichtiger Teil Deutschlands. Das große Kulturfest am Cyriakusplatz war am Samstag ein wunderbares Beispiel dafür. Unter anderem waren Syrer, Afrikaner, aber auch Polen und Niederländer vertreten, die für ein buntes Programm sorgten. "Denn Weeze hat einen langen Weg der Integration hinter sich. Wir haben hier den größten Anteil an Migranten im gesamten Kreis Kleve", verriet Volker Schoelen, Leiter des "Wellenbrechers". Der Kinder- und Jugendtreff hatte nämlich, zusammen mit dem Familienzentrum im Franziskuskindergarten, sowie der Gemeinde, die große Kultur-Aktion unter dem Namen "Die Welt zu Hause in Weeze" organisiert.

"Alle sind hier bunt gemischt, das ist wirklich gelebte Willkommenskultur", freute sich Bahriye Altun, die Integrationsbeauftragte der Gemeinde, und zeigte in die große Runde auf dem Platz vor dem Rathaus: Hamail Saka und Hanife Güler machten Falafel. Sie erklärten, dass es wichtig sei, einfach miteinander zu feiern, "denn so kommt man zusammen". Kulinarische Verständigung gab es unter anderem auch bei Anna Skrzypczyk, die Spezialitäten aus ihrer polnischen Heimat zubereitete. Ihr Verkaufsknaller war das aus Sauerkraut, Kohl und Fleisch bestehende "Bigos". Sie fand, "dass man bei so einem Fest, einfach mal schön essen und feiern soll", um es sich ein paar Stunden einfach gemütlich zu machen.

Auf der Bühne gab es den gesamten Tag über ein vielseitiges Unterhaltungsprogramm. Die Cyriakus- und Franziskus-Kindergärten machten den Anfang. Musik aus der ganzen Welt gab es mit "Aloima" aus Kuba, der afrikanischen Clown-Show "Adesa", amerikanischem Line-Dance von den Weezer "Brisk Boots" sowie abschließend erstklassigem Reggae von "Papa Julius".

Für die kleinen Besucher gab es ein großes Angebot: Eine Hüpfburg, verschiedene Geschicklichkeitsspiele sowie Märchen-Erzähler und mehr buhlten um ihre Aufmerksamkeit. Das Kinder-Schminken war ein besonders großer Favorit. "Hier beim Fest wird einfach das Bunte gelebt, denn das haben wir in Weeze jeden Tag", meinte Volker Schoelen über das nun bereits zweite große Fest der Kulturen, das auch weiterhin im zweijährlichen Rhythmus stattfinden soll. "Damit dies gelingt, helfen auch wieder zahlreiche Ehrenamtliche."

Beispielhaft für die tollen Helfer und den Kreislauf des ehrenamtlichen Engagements waren Gino Paul (21) und Evin Özkacar (19), die sich um den Verkauf der farbigen Schlösser kümmerten. "Paare, Eltern mit Kindern oder einfach Leute, denen es hier heute gefällt, können diese kaufen und links neben dem Rathaus an den Zaun machen", erklärten sie. "Die Idee ist, dass man sich dadurch an den schönen Tag erinnert, es farbenfroh aussieht und sie dort, soweit es klappt, für die Ewigkeit hängen."

Gino und Evin gingen früher zum Wellenbrecher, und nun, wo sie erwachsen sind, helfen sie ihrerseits dort kräftig mit. "Es ist einfach schön, etwas Gutes zu tun", finden beide. "Das ist wie mit dem Fest: Hier kommen Menschen aus vielen Kulturen zusammen, um miteinander Spaß zu haben. Denn das ist einfach der beste Weg, um einander kennenzulernen."

(cnk)
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