Kevelaer Gerangel um Zuschuss

Kevelaer · Ob die "Kings" größere Umkleidekabinen in Kervenheim bekommen, ist offen. Bevor ein Zuschuss gezahlt wird, erwartet die Stadt einen Eigenanteil.

 Die "Kings" spielen auf der Anlage von Union Kervenheim.

Die "Kings" spielen auf der Anlage von Union Kervenheim.

Foto: Gottfried Evers

Die Kevelaer Kings sind das einzige Football-Team der Marienstadt. Momentan trainieren und spielen die Sportler auf der Anlage von Union Kervenheim. Dort seien allerdings die Umkleideräume zu klein. Vor allem bei Spielen, wenn sich viele Footballer in ihren schweren Monturen umziehen müssten, wird es eng.

Daher haben die "Kings", wie berichtet, einen Antrag gestellt, das Gebäude zu erweitern. 210.000 Euro standen dafür im Raum. Die Stadt fordert dafür auch eine Eigenleistung des Vereins in Höhe von 30 Prozent. Nach einer Mitgliederversammlung teilten die "Kings" der Verwaltung schriftlich mit, dass man nicht in der Lage sei, den 30-prozentigen Anteil "auch nur annähernd zu stemmen oder zu finanzieren".

Dem Bürgermeister stieß unangenehm auf, dass die Footballer in ihrem Brief schreiben: "Jetzt ist es unserer Meinung geboten, dass die Stadt Kevelaer, die diese Erfolgsgeschichte selbst mit initiiert hat, die Voraussetzungen für eine Dauerhaftigkeit schafft. Wir sehen die Stadt in der Verantwortung und nehmen sie mit unserem Antrag in die Pflicht."

Der Ton passte Pichler gar nicht, wie er in der Ratssitzung vor einiger Zeit deutlich machte: "Wir werden uns nicht nötigen lassen, den Ausbau ohne Eigenleistung zu fördern", sagte er. Man sei dem Verein schon entgegengekommen, indem man die Erweiterung wie einen Kunstrasenplatz fördern wolle. 210.000 Euro seien eine Menge Geld. Er finde es befremdlich, die Stadt ohne eine entsprechende Eigenleistung in die Pflicht zu nehmen. Die CDU wollte ein Zeichen des guten Willens Richtung der "Kings" senden. Daher stellte die Fraktion den Antrag, die 210.000 Euro mit einem so genannten Sperrvermerk in den Haushalt einzustellen. Das Geld solle erst bei einer Eigenleistung ausgezahlt werden. Der KBV-Fraktionvorsitzende Günter Krüger wies darauf hin, dass die "Kings" am liebsten ins Hülsparkstadion wollen. Daher solle die Verwaltung auch diese Möglichkeit noch einmal prüfen.

Wolfgang Röhr (Grüne) fand den Vorstoß der CDU grundsätzlich gut. Es sei der richtige Weg, ein positives Zeichen Richtung Footballer zu senden. Er schlug vor, den Betrag von 210.000 auf 140.000 Euro zu reduzieren. Gleichzeitig forderte aber auch er, dass die "Kings" einen entsprechenden Eigenanteil einbringen müssten, damit das Geld fließen kann.

Kervenheims Ortsvorsteher Martin Brandts äußerte die Sorge, dass die "Kings" sich bei einem negativen Votum nach einem anderen Ort umschauen könnten. "Sie sind Aushängeschilder für unseren Ort. Wir sollten den Verein nicht im Regen stehen lassen", sagte der CDU-Politiker. Dass man ein deutliches Signal von den "Kings" erwarte, sei aber auch diesen bewusst. Um den Sperrvermerk aufzuheben, erwarte er ein Entgegenkommen. Pichler warf ein, dass er nicht den Einrduck habe, dass die "Kings" wüssten, dass von ihnen eine Initiative erwartet werde. Wenn man ein Signal setzen wolle, dann auch mit einem reduzierten Betrag, so der Bürgermeister.

Am Ende votierte die Mehrheit des Rates dafür, den Vorschlag von Wolfgang Röhr umzusetzen. 140.000 Euro stehen jetzt im Haushalt. Gezahlt wird das Geld erst, wenn eine einvernehmliche Lösung mit dem Verein gefunden ist.

(zel)
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