Kevelaer Gesamtschul-Lehrer greift Schuldezernent an

Kevelaer · / WEEZE Schon im Schulausschuss war wie berichtet ungewohnt vehement und emotional über die Zukunft der Gesamtschule in Weeze diskutiert worden. Im Rat legte Lehrer Tristan Tiedtke jetzt noch nach. Er spricht für die Lehrer, die den Standort lieber schließen würden. Auf Dauer werde es Probleme geben, überhaupt noch Lehrer zu bekommen, weil Pädagogen nur ungern an den Niederrhein und schon gar nicht an eine Gesamtschule mit zwei Standorten wechseln würden. Schon jetzt würden Lehrer an der Schule fehlen. Tiedkte griff Schuldezernent Marc Buchholz heftig an. Dessen Verhalten sei "unseriös". An seinem Heimatort Duisburg kämpfe er als Elternteil gerade gegen einen zweiten Standort der dortigen Schule. Und Buchholz habe ihm gegenüber auch geäußert, dass ein Zweitstandort suboptimal sei. Buchholz hielt im Rat dagegen: "Ich verwehre mich ausdrücklich gegen diese Vorwürfe. In Duisburg gibt es eine ganz andere Situation als in Kevelaer. Dort hat sich die Schulkonferenz eindeutig gegen den Zweitstandort ausgesprochen, das war hier in Kevelaer nicht der Fall", sagte er. Wie berichtet, war die Abstimmung zur Schließung des Standortes Weeze 9:9-Unentschieden ausgegangen.

Angesichts der heftigen Debatte wurde auch Bürgermeister Dominik Pichler ungewöhnlich deutlich. "Die Meinung von Herrn Buchholz zählt hier nicht. Ich bin sein Dienstherr, er ist weisungsgebunden." Und Pichler stellte klar, dass er für Fortführung und Ausbau des Standortes Weeze ist. "Ich lasse mir auch nicht von Ihnen unterstellen, dass das Geldverschwendung ist", sagte er in Richtung von Tristan Tiedke.

Der Rat stimmte schließlich mit der großen Mehrheit von CDU, Grüne und KBV für Investitionen in Weeze. Grüne und FDP stimmten dagegen.

(zel)
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