Kevelaer Glasfaser: Kervenheim knackt Grenze

Kevelaer · Der Kevelaerer Ortsteil ist bislang das einzige Gebiet im Gelderland, das 40 Prozent bei Verträgen mit dem Unternehmen Deutsche Glasfaser erreichte. In Weeze dagegen hofft der Bürgermeister auf eine Verlängerung der Frist.

 Die Werbeplakate in Kervenheim haben offenbar gezogen.

Die Werbeplakate in Kervenheim haben offenbar gezogen.

Foto: Latzel

/ WEEZE Jubel in Kervenheim, Hoffen in Weeze - so stellt sich die Situation nach der so genannten Nachfragebündelung dar. Bis Montag mussten in beiden Orten mindestens 40 Prozent der Haushalte einen Vertrag bei der Deutschen Glasfaser unterschrieben haben. Dann soll der Ausbau für das schnelle Internet starten. Kervenheim hatte bereits am Freitag 41 Prozent erreicht, durch die jetzt noch eingehenden Verträge hat der Ort die Grenze locker genommen. "Bombastisch", findet das Kervenheims Ortsvorsteher Martin Brandts (CDU). "Besonders positiv finde ich, dass wir dieses gute Ergebnis zusammen erreicht haben. Alle im Ort haben hier mitgezogen. Es war eine tolle Gemeinschaftsaktion von Kervenheim", sagt Brandts. Für ihn ist damit auch klar, dass Kervenheim ans Breitbandnetz angeschlossen wird, egal, wie die Situation der Umgebung ist. "Wir haben die klare Zusage des Unternehmens, dass hier ausgebaut wird. Ich habe mehrfach nachgefragt und immer ein klares ,Ja' als Antwort bekommen", sagt Brandts.

Auch die Bürger im Ort würden jetzt fest davon ausgehen. "Die Erwartungshaltung ist natürlich da, dass jetzt auch gebaut wird." Zum Zeitpunkt könne man noch nichts sagen. Auch die Deutsche Glasfaser hält sich mit genauen Termine noch zurück. Bis Ende der Woche sollen alle Verträge noch einmal genau geprüft und ausgewertet werden, so Nicole Holländer von der Deutschen Glasfaser.

Genau gezählt werden wird auch in Weeze. Der Ort hatte nur 14 Prozent erreicht und lag damit weit unter der 40-Prozent-Grenze. "Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, bei welcher Zahl wir am Ende landen. Am Wochenende sind wohl noch eine Reihe von Verträgen dazugekommen", sagt Bürgermeister Ulrich Francken. Die Gemeinde, Vereine und Initiativen hätten sich sehr bemüht. Trotzdem habe es bisher nicht gereicht. Francken hofft, dass es für Weeze eine Verlängerung gibt. Dieses Konzept hat die Deutsche Glasfaser auch in anderen Kommunen bereits umgesetzt, beispielsweise in Rees auf der anderen Rheinseite.

Auch dazu machte Nicole Holländer noch keine konkreten Aussagen. Auch hier müsse man jetzt erst einmal die Auswertung aller Verträge abwarten. Dann entscheide das Unternehmen, ob es eine Verlängerung gibt. Bis es hier Klarheit gebe, könne es durchaus noch zwei bis drei Wochen dauern. Interessant für Weeze ich auch, was jetzt mit Wemb passiert. In einer zweiten Phase war geplant, das Interesse in dem Weezer Ortsteil abzufragen. Allerdings ist offen, ob sich das für die Deutsche Glasfaser lohnt, wenn der Hauptort nicht angeschlossen ist.

Auch hier gibt es noch keine definitive Auskunft. Es werde auch geprüft, ob Wemb von einer anderen Seite aus angeschlossen werden könnte, heißt es.

Schwacher Trost für Weeze: Auch andere Kommunen in der Umgebung schafften bislang die 40-Prozent-Grenze nicht. In Brüxken/Rieth/Broekhuysen stehen 36 Prozent zu Buche. Wachtendonk/Gelinter liegen bei 15 Prozent. Wankum/Aerbeck/Kuckeskamp kommen auf 28 Prozent. In Sevelen/Vorst/Oermten haben sich bisher 24 Prozent für den Glasfaseranschluss entschieden. Ähnlich sieht es in Nieukerk/Winternam aus (25 Prozent). Stenden/Aldekerk/Rahm/Eyll/Obereyll rangieren bei 27 Prozent.

Die Fristen in Issum und Straelen laufen noch. Das Altbierdorf liegt momentan wie Straelen-Stadt bei drei Prozent, Auwel-Holt/Herongen bringen es derzeit auf vier Prozent.

(RP)
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