Kevelaer Goch erneut bei Flächenpool beworben

Kevelaer · In der ersten Auswahlrunde konnte sich Goch nicht für das Projekt Flächenpool NRW qualifizieren. Hierbei soll das Land zwischen Stadt und den Eigentümern von Schrottimmobilien vermitteln. Jetzt wurde der zweite Versuch gestartet.

 Erst vor wenigen Tagen war die Liebfrauenkirche erneut Veranstaltungsort der "Hochzeitsmesse". Das ändert allerdings nichts daran, dass für das Gebäude und das umliegende Gelände im Rahmen der Stadtentwicklung nach langfristigen Lösungen gesucht wird.

Erst vor wenigen Tagen war die Liebfrauenkirche erneut Veranstaltungsort der "Hochzeitsmesse". Das ändert allerdings nichts daran, dass für das Gebäude und das umliegende Gelände im Rahmen der Stadtentwicklung nach langfristigen Lösungen gesucht wird.

Foto: KLAUS-DIETER STADE

Als der Stadtbaurat das Projekt im vergangenen Sommer vorstellte, war er voller Hoffnung. "Die haben das Personal, die Erfahrung, die Zeit und das Geld, um sich eingehender damit zu beschäftigen", sagte Klaus Krantz damals. Und weiter: "Wenn das Land es auch nicht schafft, dann haben wir es sozusagen ganz offiziell, dass nichts mehr geht." Mit der Teilnahme am Flächenpool NRW wollte die Stadt Goch mithilfe des Landes endlich Lösungen für innerstädtische Bereiche finden, bei denen es laut Krantz unter anderem "schwierige Grundstücksverhältnisse" gebe.

Beim Flächenpool NRW werden Kommunen bei Problemen mit sogenannten Schrottimmobilien und brachliegenden Flächen unterstützt. Eine eigens dafür eingerichtete Abteilung bemüht sich, als Vermittler zwischen den Interessen der Stadt und den Interessen der Eigentümer aufzutreten. Dass das tatsächlich funktionieren kann, zeigte sich bereits in der Nachbarkommune. "Es wurden gemeinsam mit den Eigentümern Nutzungsmöglichkeiten entwickelt und entsprechende Bebauungsplanverfahren eingeleitet", bilanziert der Klever Pressesprecher Jörg Boltersdorf.

 Die "Belgierhäuser" am Westring stehen wieder auf der Liste.

Die "Belgierhäuser" am Westring stehen wieder auf der Liste.

Foto: evers

Die Schwanenstadt gehörte schon zu den Kommunen, in denen der Pilotbetrieb des Flächenpools getestet wurde, und auch jetzt schaffte es Kleve im Gegensatz zu Goch mit seiner Bewerbung in den Regelbetrieb. "Es gibt einen ganzen Strauß von Kriterien, nach dem wir Zu- und Absagen erteilen", erklärt Heinz Weifels von der Teamleitung Standort Düsseldorf des Flächenpools. Dazu gehörten unter anderem "standortbezogene Bedingungen" sowie weitere "Rahmenkriterien". 40 Bewerberkommunen habe es gegeben, 20 wurden letztlich ausgewählt. Warum Goch nicht unter ihnen war, dazu wollte Weifels keine Angaben machen. Gochs Stadtsprecher Torsten Matenaers sagte, dass es nach der Absage im Kontakt mit den Verantwortlichen des Flächenpools "positive Gespräche und Rückmeldungen" gegeben habe. Grund genug für die Verwaltung, sich erneut für das - zumal zunächst kostenfreie - Verfahren anzumelden. So habe man die Unterlagen überarbeitet, und eine grundlegende Veränderung habe es ebenfalls gegeben, so Matenaers.

Ursprünglich hatte sich Goch mit folgenden vier Flächen angemeldet: den sogenannten "Belgierhäusern" an Melatenstraße und Duvelskamp, einem großen brachliegenden Grundstück an der Wiesenstraße, der Fläche zwischen Brückenstraße, Bahnhof-, Feld- und Wiesenstraße sowie dem Gelände der ehemaligen Standortverwaltung (Stov).

 Die "Stov" ist inzwischen abgerissen worden.

Die "Stov" ist inzwischen abgerissen worden.

Foto: stade

Da sich bei letzterem nach der von der Stadt im vorigen Jahr ausgesprochenen Ordnungsverfügung aber zuletzt einiges getan hatte (wir berichteten), wurde die inzwischen abgerissene Stov von der Liste gestrichen.

"Als Ersatz ist jetzt das Gebiet rund um die Liebfrauenkirche dazugekommen", sagt Stadtsprecher Torsten Matenaers.

"Es gab schon in der ersten Runde viele gute Bewerbungen, die eng beieinander lagen", sagt Weifels vom Flächenpool. "In der jetzigen Runde werden auch die anderen, bei denen es knapp war, sich wieder bewerben", so Weifels mit Blick auf die Chancen Gochs.

Die Bewerbungsfrist ist mittlerweile abgelaufen, und derzeit steht lediglich fest, dass diesmal am Ende weniger als 20 Kommunen ausgewählt werden.

Sollte es Goch in den Kreis der Kommunen schaffen, die das Unterstützungsangebot des Landes in Anspruch nehmen können, steigen laut Weifels die Chancen auf Lösungen: "Für eine richtige Bilanz ist es noch zu früh, aber immerhin konnten wir in Runde eins schon mit 19 von 20 Kommunen Konsensvereinbarungen abschließen".

Dort beginnt derzeit die Eigentümeransprache.

Bis Ende März erfährt Goch, ob es auch bald von dem Angebot des Landes profitiert.

(RP)
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