Kevelaer Grünen-Sprecher kritisiert Baumfällen in Wetten

Kevelaer · Wann dürfen Rodungsarbeiten und Baufällaktionen auf privaten Grundstücken erfolgen? Diese Frage treibt den Grünen-Sprecher Stephan Martens um, der in der Sache einen Brief an Umweltminister Johannes Remmel geschrieben hat.

Darin berichtet Martens, dass er in der vergangenen Woche in Wetten umfangreiche Rodungsarbeiten beobachtet habe. "20 bis 30 Großsträucher und Bäume" seien entfernt worden.

"Unter den allesamt gesunden Pflanzen befanden sich einige nicht einsehbare Kronen von älteren Kugelrobinien", schriebt Martens. Das seien bevorzugte Nistplätze für Singvögel. Er gehe davon aus, dass es dort auch Nester gegeben habe. da das Landschaftschutzgesetz solche Arbeiten von Frühjahr bis Sommer untersage, habe er sich an das Ordnungsamt Kevelaer gewandt. Zuständig sei in diesem Fall aber ohnehin die Unter Landschaftsbehörde des Kreises Kleve.

Dort sei ihm dann vom zuständigen Mitarbeiter erläutert worden, dass es Ausnahmen gebe. Auch in der Hauptbrutzeit könnte eine Rodung zulässig sei, wenn der Gartenbesitzer sich davon überzeuge, dass kein Vogel oder andere geschützte Tiere im Geäst wohnen. Wer das anzweifle, müsse den Nachwies bringen, dass dort tatsächlich gebrütet worden sei. Eben dieses Verfahren kritisiert Martens. Denn wie solle jemand diesen Beweis führen, wenn mir Rodung und Häckseln bereits tatsachen geschaffen sind. Daher bittet Martens den Umweltminister darum, das Gesetz so zu ändern, dass solche Ausnahmen nicht mehr möglich sind. Vom Kreis Kleve gab es gestern keine Stellungnahme zu dem konkreten Fall, weil der zuständige Mitarbeiter nicht zu erreichen war.

Vom Umweltministerium gab es gegenüber der RP die Auskunft, dass von März bis September solche Fällaktionen eigentlich untersagt seien. Es gebe aber Ausnahmen, die müssten dann genau geprüft werden. Wichtig sei eben, dass wirklich keine Tiere mehr in den Bäumen sind.

(RP)
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