Kevelaer Grundschulen erwarten Förderkinder

Kevelaer · Alle Kevelaerer und Weezer Grundschulen haben genügend Anmeldungen für Eingangsklassen, einige gehen zweizügig an den Start. Da die Förderschule geschlossen wird, ist auch mit behinderten Kindern an Regelschulen zu rechnen.

Es ist nur ein Zwischenstand, schließlich wird noch ein gutes halbes Jahr vergehen, bis das nächste Schuljahr beginnt. Aber die offizielle Phase für die Grundschulanmeldungen ist gewesen, so dass die Kommunen als Schulträger schon einen gewissen Überblick haben. Willi Winkels vom Schulamt Kevelaer teilte der RP auf Anfrage den aktuellen Stand mit: "Für Winnekendonk liegen 50 Anmeldungen vor, für Wetten 20, für Twisteden 33 und für Kervenheim 24. Behinderte Kinder sind für keine dieser Schulen avisiert." Wohl aber für die innerstädtische Grundschule St. Antonius, die auch bisher schon Gemeinsamen Unterricht (GU) geboten hat. Weder für St. Antonius, noch für St. Hubertus liegen der Stadt derzeit konkrete Anmeldezahlen vor.

Ulrich Menn als Rektor der Weezer Petrus-Canisius-Grundschule freut sich, zwei Eingangsklassen mit je 25 Kindern bilden zu können. Obwohl er einige Erfahrung mit GU hat, wird er es mit Förderkindern eher nicht zu tun bekommen — dieser Schwerpunkt wird in Weeze seit Jahren durch die Marienwasserschule abgedeckt. Schulleiterin Andrea Schotten weiß bisher von 32 neuen Schülern; da dort eine flexible Eingangsphase besteht (Erst- und Zweitklässler bilden eine gemeinsame Lerngruppe), lässt sich dies nicht auf Klassen herunterrechnen. Wie viele behinderte Kinder zu ihr kommen, kann sie noch nicht sagen: "Die Eltern stellen Anträge auf sonderpädagogischen Förderbedarf, der dann erst geprüft werden muss." Das aufwendige Verfahren kann sich bis zum Frühsommer hinstrecken.

Möglich ist auch, dass Kinder, die derzeit das Kevelaerer Förderzentrum besuchen, ab August zu Regelschulen wechseln. Die Schule an der Bieg wird bekanntlich geschlossen, die Eltern der betroffenen Mädchen und Jungen müssen entscheiden, ob sie ihr Kind zu einer "normalen" Grund- oder weiterführenden Schule schicken oder es in der Gelderner Förderschule anmelden. Rektorin Gisela Steiner und ihre Kollegen beraten die Eltern; "da ist alles noch im Fluss". Auch die Lehrer wissen noch nicht, was aus ihnen wird, an welche Sorte Schule sie kommen werden. Da der Bedarf an Sonderpädagogen jedoch groß ist, müssen sie sich wohl keine Sorgen um ihre Zukunft machen.

Schulrat Johannes Mulders rechnet nicht mit einer besonders großen Anzahl von Förderkindern an Kevelaers Grundschulen. Es handele sich zwar nur um eine "Bauchprognose", sagt er, geht aber von vielleicht fünf besonders förderbedürftigen Erstklässlern für die St.-Antonius-Schule aus. Weitere würden — je nach Art der Behinderung — wohl eher in spezialisierten Sonderschulen angemeldet. Mittelfristig sollen im Kreis Kleve nur noch drei Förderschulen bestehen bleiben: in Emmerich, Goch und Geldern. Alle weiterführenden Schulen müssen ebenfalls mit Anmeldungen rechnen — ab dem Schuljahr 2014 / 2015 gibt es in NRW einen Rechtsanspruch auf inklusive Beschulung. Das Recht gilt zunächst für die erste Klasse an Grund- und die fünfte Klasse an weiterführenden Schulen.

(RP)
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