Die Geisterritter in Kevelaer Gruselvergnügen auf Kevelaers Bühne

Kevelaer · Schüler der Städtischen Realschule Kevelaer und der Gesamtschule Kevelaer-Weeze waren beteiligt an der Inszenierung von Cornelia Funkes Roman "Geisterritter". Die Premiere im Konzert- und Bühnenhaus war ein großer Erfolg.

 Musical-Charakter bekam die Aufführung durch die beeindruckenden Tanzeinlagen von zwölf Tänzerinnen, die fantasievolle Choreographien einstudiert hatten.

Musical-Charakter bekam die Aufführung durch die beeindruckenden Tanzeinlagen von zwölf Tänzerinnen, die fantasievolle Choreographien einstudiert hatten.

Foto: G. Evers

Weingummi hilft bei Heimweh, und Weingummi ist besser, als ein Mädchen zu küssen. Das lernt Jon Whitcroft gleich an seinem ersten Abend im Internat von Salisbury. Und in der nächsten Nacht begegnen ihm Ritter, die eigentlich schon 500 Jahre lang tot sind.

Das Jugendbuch "Geisterritter" stammt aus der Feder von Erfolgsautorin Cornelia Funke. Es wurde jetzt mit einer bunten Mischung aus Musik, Tanz und Schauspiel von der Theater- und Musik-AG der Gesamtschule Kevelaer Weeze und der Realschule unter der Regie von Saskia Reinkens in Szene gesetzt. Die Schüler wurden zu Tänzern, Musikern und Sängern und begeisterten mit ihrer Aufführung das Publikum im gut besetzten Konzert- und Bühnenhaus. Die Zuschauer erlebten hautnah eine spannende Geschichte um Heimweh, Freundschaft und das Erwachsenwerden.

Hauptfigur Jon Whitcroft, mit dem richtigen Gespür für Humor dargestellt durch Cornelius Naber, empfindet seine Ankunft im Internat als Abschiebung. Am neuen Freund seiner Mutter, den er einfach nur "Vollbart" nennt, lässt er kein gutes Haar. Das skurrile Paar, Linda Brouwers als Mutter und Lutz Grootens als vollbärtiger Zahnarzt, begeisterte mit viel Situationskomik. Nicht nur Heimweh plagt Jon, sondern auch nächtlicher Geisterbesuch, den allerdings nur er zu sehen scheint. Die Freunde Angus, Stuart und Marty, perfekt besetzt mit Tim Köllner, Jos van den Berg und Ida Kösters, helfen nicht nur mit Weingummi. Ausgerechnet ein Mädchen, Ella, treffend dargestellt von Xenia - Marie Piotrow, steht ihm zur Seite und macht ihn mit William Longspee alias Daniel Maaßen bekannt, der ebenfalls ein Geist ist, aber ein guter, der zudem bereit ist, für Jon zu kämpfen. Die Kampfszene mit Jens Klein als Geist mit toller Gruselstimme ist einer der vielen Höhepunkte des Abends. Hilfe erfährt Jon auch von Ellas schräger Großmutter Zelda, überzeugend dargestellt durch Sophie Aymans, ihren flippigen Hausbewohnern und einer lustigen Schar Kröten, die ab und zu auch mal ins Publikum hüpfen. Es gibt ein Happy-End, in dem alle zu einer großen Familie werden, die bösen Geister vertrieben sind und Jon tatsächlich sagt: "Mein allerbester Freund ist ein Mädchen." Musical-Charakter bekam die Aufführung durch die beeindruckenden Tanzeinlagen von zwölf Tänzerinnen, die fantasievolle und abwechslungsreiche Choreographien unter der Leitung von Claudia Kanders einstudiert hatten. Das Schulorchester unter der Leitung von Schulleiter Michael Cuypers spielte zwölf Musiktitel verschiedener Genres zwischen Klassik und Heavy Metal. Ein Chor und Solisten sangen dazu. Bemerkenswert war das Bühnenbild, das in einem besonderen Projekt von Schülern der Jahrgänge neun und zehn erarbeitet worden war. Hochmoderne Lichttechnik mit Gruseleffekten unterstrich die Gesamtstimmung. Es gab viel Applaus für alle Menschen auf und hinter der Bühne.

(RP)
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