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Kevelaer Gutachten rät zu neuen Verkaufsflächen

Kevelaer · In Kevelaer ist der Branchenmix recht gut, einige Lebensmittelmärkte könnten wachsen, empfiehlt das neue Einzelhandelsgutachten. Amsterdamer Platz, Rathausplatz und Ladestraße könnten mehr Handel vertragen.

 Es ist lange her, dass die Luxemburger Galerie im positiven Sinn "unverwechselbar" war. Inzwischen ist sie vor allem das Sorgenkind des Handels in Kevelaer. Es gibt viele Leerstände, zudem werden die Ladenlokale vorwiegend von Dienstleistern genutzt.

Es ist lange her, dass die Luxemburger Galerie im positiven Sinn "unverwechselbar" war. Inzwischen ist sie vor allem das Sorgenkind des Handels in Kevelaer. Es gibt viele Leerstände, zudem werden die Ladenlokale vorwiegend von Dienstleistern genutzt.

Foto: Gerhard Seybert

Wo kaufen die Bewohner Kevelaers am liebsten ein, was besorgen sie gerne in der Heimatstadt und warum vieles nicht? Was fehlt im Sortiment, fühlen sich eher jüngere oder ältere Kunden gut versorgt? Und wohin könnte sich die City entwickeln? Solchen Fragen widmet sich das Einzelhandelsgutachten für Kevelaer, das jetzt im Entwurf fertig ist und der Rheinischen Post vorliegt. Der Arbeitskreis Einzelhandel und die Beratungsgesellschaft GMA haben das 90-seitige Werk miteinander erarbeitet und auf die Reise geschickt: Die Politik muss sich jetzt damit beschäftigen. Wann das Steuerungsinstrument, das für etwa fünf bis sieben Jahre Empfehlungen geben will, verabschiedet wird, ist noch ungewiss.

Zumal, das deutete Bürgermeister Axel Stibi im RP-Gespräch an, darin Punkte enthalten sind, die einiges Konfliktpotenzial bergen. Es scheint mindestens eine Fläche zu geben, die Stibi - anders als andere - gerne mit Geschäften aufgewertet sähe. "Wir dürfen uns nicht von Nachbarstädten abhängen lassen", sagt Stibi. "Der Rahmen, den wir uns bisher geben, ist zu eng. Wir müssen uns den heutigen Bedürfnissen öffnen und neue Flächen entwickeln." Er werde politisch akzeptieren, was der Rat wolle. "Aber dann soll später niemand mir oder dem Wirtschaftsförderer vorwerfen, dass es in Kevelaer nicht weitergeht."

Als Datengrundlage für das Konzept dienten der GMA 910 Interviews, die mit 609 Kevelaerern und 301 Bürgern aus den Nachbarkommunen geführt wurden. Die Bürger konnten online an der Befragung teilnehmen oder auf Schreiben antworten, die die Verwaltung 2000 repräsentativ ausgewählten Einwohnern zugeschickt hatte. Die "Nachbarn" wurden telefonisch befragt.

Erste Erkenntnis: Kevelaer ist, was die alltäglichen Einkäufe angeht, überwiegend für die eigenen Bewohner interessant. Für die Befragten aus dem Umland ist Kevelaer als Einkaufsstadt eher irrelevant. Für größere Anschaffungen nutzen auch die Kevelaerer lieber andere Städte. Und das Internet. Immerhin: Das Mittelzentrum Kevelaer mit seinen etwa 28 520 Einwohnern erfreut sich einer steigenden Einwohnerentwicklung und wird von Ausflüglern und Pilgern gut besucht.

Grund genug, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie sich der Handel entwickeln sollte. Eine wichtige Erkenntnis: Im Kevelaerer Süden und Westen fehlt es an Lebensmittelmärkten, der in Winnekendonk ist zu klein. Empfohlen wird eine "Optimierung des Bestandes", also die Erweiterung einiger Betriebe. Angesprochen wird etwa die Option, den Winnekendonker Frischemarkt auf das Gelände des alten Sportplatzes umzusiedeln. Die Verkaufsflächen seien, anders als mancher bisher meinte, in Kevelaer in den meisten Branchen von durchschnittlicher Größe, also nicht unbedingt zu klein.

Bücher, Schreibwaren, Spielzeug seien unterrepräsentiert, Drogeriewaren und Schnittblumen könnten in größerer Auswahl angeboten werden, auch Junge Mode habe noch eine Chance (in der Innenstadt). Ansonsten müsse es in Kevelaer eher um Bestandssicherung und Modernisierung gehen.

Mit Spannung dürfte die Politik auf Aussagen zur Potenzialflächenanalyse gewartet haben. Hier sind sie: Der Antwerpener Platz, der Peter-Plümpe-Platz, die Bury-St.-Edmunds-Straße, die Ladestraße, eine Fläche am Edith-Stein-Ring und die Luxemburger Galerie könnten für Einzelhandel genutzt werden.

(RP)
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