Weeze Herausforderer für Francken gesucht

Weeze · Der Verwaltungschef ist bislang noch ohne Gegenkandidat für die Bürgermeisterwahl. Offizielle Nominierung durch die CDU am 26. Februar. SPD nähme auch einen Externen. FDP und Grüne winken ab.

 Seit mehr als 13 Jahren ist Ulrich Francken nun Bürgermeister in Weeze. Die Chancen für eine weitere Amtszeit stehen gut.

Seit mehr als 13 Jahren ist Ulrich Francken nun Bürgermeister in Weeze. Die Chancen für eine weitere Amtszeit stehen gut.

Foto: Nik

Seit dem 29. August 2001 ist Ulrich Francken hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Weeze. Es sieht so aus, als sollte er nach der Wahl am 13. September weitere fünf Jahre dranhängen. Denn vom 21. Oktober 2015 bis 2020 dauert die Amtszeit der Bürgermeister, die als Sieger aus der Wahl hervorgehen. Die Chancen des 56-Jährigen stehen dabei mehr als gut. Zumal es derzeit so aussieht, als sollte er keinen Gegenkandidaten bekommen.

Der Christdemokrat wurde 2009 mit 67,6 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Sein Gegenkandidat war damals Hans-Jürgen ter Meer (SPD). Er erreichte 32,4 Prozent. "Das war ein ordentlicher Wert", kommentiert der jetzige Weezer SPD-Vorsitzende Norbert Thul dieses Ergebnis.

"An Francken ist nicht wirklich zu rütteln", sagt Thul. Und das ist auch der Grund, warum sich die Sozialdemokraten bei der Kandidatensuche schwer tun. Es sei ein wenig Überzeugungsarbeit zu leisten, gibt der Parteichef zu.

Bei einer Mitgliederversammlung zum Jahresende kristallisierte sich kein Bewerber heraus. Niemand ist offensichtlich gewillt, Energie in den Wahlkampf zu stecken, nur um sich am Ende eine blutige Nase zu holen.

Thul selber wäre erst ab 2020 in der Lage, seinen Hut in den Ring zu werfen. Dann ist er pensioniert. Doch momentan hat er für den Bürgermeister-Job keine Zeit. Als Soldat ist er viel unterwegs und auch privat sehr eingespannt.

Mittlerweile sind die Genossen im Bekanntenkreis unterwegs, haben laut Thul auch das Auge auf den einen oder anderen geworfen. In ihrer Not würde die Weezer SPD auch einen externen Sozialdemokraten oder einen nicht parteigebundenen Interessenten ins Rennen schicken. Meldungen nimmt Thul unter Telefon 02837 1616 entgegen.

Die FDP wird keinen eigenen Kandidaten aufstellen. Das versicherte Fraktionsvorsitzender Stefan van Loon. Ende Januar komme es zwar zu einem Treffen mit dem Kreisvorsitzenden Ralf Klapdor. Doch dabei gehe es um die normale jährliche Findung. "Das hat keinen Bezug zur Bürgermeisterwahl."

Die Grünen sitzen erst seit der Kommunalwahl im Mai im Weezer Gemeinderat. "Deshalb schicken wir auch keinen eigenen Kandidaten ins Rennen, der wäre verbrannt", sagt Ortsverbands-Sprecherin Jessica Kruchem. Am kommenden Sonntag machen die Grünen bei einem Treffen trotzdem die Bürgermeisterwahl zum Thema. Es geht darum, welchen Kandidaten sie denn unterstützen wollen. "Die Tendenz geht zu Ulrich Francken, aber das ist noch umstritten." Die Grünen-Sprecherin erwartet eine kontroverse und hitzige Debatte.

Entspannt sieht die CDU die ganze Angelegenheit. "Die Erfolgsbilanz des Bürgermeisters spricht für sich", sagt Fraktionsvorsitzender Guido Gleißner. Er merkt gleichwohl an, dass es immer gut sei, wenn der Bürger die Wahl zwischen mehreren Kandidaten habe, schon allein, um zur Teilnahme zu motivieren. Aber aus Parteisicht macht sich Gleißner keine Gedanken. In der Mitgliederversammlung am 26. Februar soll Ulrich Francken offiziell als CDU-Bürgermeisterkandidat nominiert werden.

Über einen von allen drei Oppositionsparteien getragenen Kontrahenten hat man sich nach Angaben von SPD-Chef Thul noch keine Gedanken gemacht.

(RP)
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