Kevelaer Hitziger Infoabend zum Flüchtlingshotel in Schravelen

Kevelaer · Beim Info-Abend zur Belegung des "Sporthotels Schravelsche Heide" mit Flüchtlingen ging es heiß her. Anwohner machten sich Sorgen um ihre Sicherheit und um ihren Besitz. Sie äußerten ihre Angst vor Zuständen wie in der Kölner Silvesternacht und kritisierten den aktuellen politischen Kurs. Gleichzeitig versuchten bereits ehrenamtlich tätig gewordene Bürger, die Situation durch das Berichten von ihren positiven Erlebnisse zu entschärfen. Die Stimmung war zeitweise so kritisch, dass der Versuch von Bürgermeister Dominik Pichler, das Ganze mit etwas Humor abzufedern, von einigen Besuchern als "herablassend" empfunden wurde.

 Das Sporthotel Schravelsche Heide soll mit 190 Betten aufgerüstet werden. Im Endausbau könnten dort maximal 500 Flüchtlinge wohnen.

Das Sporthotel Schravelsche Heide soll mit 190 Betten aufgerüstet werden. Im Endausbau könnten dort maximal 500 Flüchtlinge wohnen.

Foto: van Offern

Eine wirkliche Annäherung der grundverschiedenen Haltung gegenüber den Flüchtlingen gab es nicht.

Am Anfang des von dem Wuppertaler Journalisten Stefan Seitz moderierten Abends klärten drei Experten über die weitere Situation im Sporthotel auf. Der Leiter des Kevelaerer Ordnungsamtes, Ludger Holla, führte aus, dass es momentan 474 Zuwanderer in Kevelaer gibt und die Stadt damit die Quote sogar um 54 Menschen unterläuft. 55 Prozent der Menschen sind davon mit ihren Familien hier.

Er erklärte, "dass momentan das Sporthotel erst einmal auf 190 Betten aufgerüstet wird. Die Belegung erfolgt nach der Freigabe durch die Bauaufsicht. Parallel dazu wird eine zentrale E-Mail und Telefonnummer für Fragen und Beschwerden der Bürger eingerichtet."

Derweil wird die Caritas die Führung der Flüchtlingsunterkunft übernehmen "und von 6 bis 20 Uhr vor Ort sein", sagte Karl Döring aus dem Vorstand der Caritas Geldern-Kevelaer. Er verriet, "dass bei einem Endausbau maximal 500 Personen im Hotel möglich wären". Während der Nachtstunden von 20 bis 6 Uhr werden zwei Personen der "RSD-Security & Detektei" aus Wesel vor Ort sein, so der Leiter des Sicherheitsdienstes, Patrick Rietz.

(cnk)
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