Kevelaer Hostien gibt's erst im Herbst

Kevelaer · Thomas Held geht mit seinem Projekt "Gläserne Hostienbäckerei" in Kevelaer an den Start – allerdings rund zwei Monate später als geplant. Die Idee: Besucher lernen Produktion und theologischen Hintergrund kennen.

Thomas Held geht mit seinem Projekt "Gläserne Hostienbäckerei" in Kevelaer an den Start — allerdings rund zwei Monate später als geplant. Die Idee: Besucher lernen Produktion und theologischen Hintergrund kennen.

Noch ist das Haus an der Neustraße 28 eine Baustelle. Dabei wollte Thomas Held nächsten Monat dort eigentlich seine "Gläserne Hostienbäckerei" eröffnen. "Die Bausubstanz hielt einige Überraschungen bereit, so dass ich den Termin verschieben muss", sagt Held. Jetzt hofft er, dass sein Projekt Ende September oder Anfang Oktober an den Start gehen kann.

Eines hat sich Held aber fest vorgenommen: Zur Ministrantenwallfahrt, die am 29. August viele Messdiener nach Kevelaer führt, will er zumindest so weit sein, dass er den Backbetrieb aufnehmen und die Jungen und Mädchen durch seine Bäckerei führen kann. Auch wenn die dann noch nicht ganz fertig ist.

Handwerker arbeiten noch

Bis dahin ist allerdings noch einiges zu tun: Noch werkeln die Handwerker, Kabel hängen aus der Wand, Rohre liegen frei. Thomas Held weiß allerdings schon genau, wie es in seiner Hostien-Bäckerei bald aussehen wird.

Mit dem Bauplan in der Hand, steigt er über Kabel, vorbei an Eimern und Schuttbergen und erklärt das Konzept: Im Eingangsbereich soll ein Mitarbeiter hinter einer Theke die Besucher empfangen. An dieser Stelle werden die kleinen runden Brote außerdem — ganz im Sinne der gläsernen Hostienbäckerei — verpackt und für den Versand fertig gemacht.

Die nächste Station für Besucher ist ein Raum, in dem Held einen selbst produzierten Film vorführt. "Darin zeige ich, wie eine Hostie gebacken wird", sagt er. Außerdem will er darin auch etwas von den religiösen Hintergründen erklären.

Denn: "Natürlich möchte ich mit meiner Arbeit meine Familie ernähren können, aber ich möchte den Leute auch etwas von der Symbolik der Hostie in der Liturgie vermitteln", sagt der gelernte Tischler mit theologischem Hintergrund. Nachdem er ein Semester Theologie studiert hatte, stellte er allerdings fest, "dass das nicht mein Weg ist."

20 Jahre lebte Held gemeinsam mit seiner Frau in einer katholischen Gemeinschaft — zusammen mit Obdach- und Mittellosen. "Ich bin konservativ katholisch", sagt er über sich — und will das vor allem auch an junge Menschen weitergeben. "Ich will ihnen zeigen, dass man fromm und gleichzeitig pfiffig sein kann."

Mitmachraum und Café geplant

Weiter geht es beim Rundgang an der Bäckerei vorbei. Die liegt hinter Glasscheiben, damit für die Besucher alles transparent bleibt. Außerdem soll es einen "Mitmachraum" geben, wo Kinder und Jugendliche selbst einmal ausprobieren dürfen, Hostien auszustanzen. Und es gibt ein Café mit 50 Plätzen.

(RP)
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