Kevelaer Hostienbäckerei ist eröffnet

Kevelaer · Zu einer Feierstunde im hauseigenen "Café Manna" der Gläsernen Hostienbäckerei kamen gestern viele Gäste. Von der Idee, auf die Pfarrer Zekorn den Betreiber brachte, bis zur Umsetzung dauerte es rund drei Jahre.

Zu Beginn sei es eigentlich nur eine flapsige Bemerkung gewesen, sagte Pfarrer Stefan Zekorn. Vor drei Jahren habe er mit Thomas Held, damals noch Hostienbäcker im Kloster Vinnenberg, Mails gewechselt. Und dabei angemerkt, eine Hostienbäckerei sei eigentlich auch etwas für Kevelaer.

Diese beiläufige Idee ist nun Wirklichkeit. Gestern Vormittag wurde die "Gläserne Hostienbäckerei" an der Neustraße offiziell eröffnet. Neben Wallfahrtsrektor Zekorn waren Bürgermeister Axel Stibi, Wirtschaftsförderin Ruth Keuken, Verkehrsvereinsvorsitzende Gabriele Polders und andere Gäste in die Hostienbäckerei gekommen.

Als der Bürgermeister die Gerätschaften begutachtete, wunderte er sich, dass manche von ihnen mehr als 30 Jahre alt sind. Inhaber Thomas Held scherzte: "Das ist einer der Gründe, warum ich gläubig bin." Er bete, dass die Maschinen weiter funktionierten.

Schwieriger Neuanfang

Bislang musste Held diese Sorgen nicht haben. Doch der Neustart in Kevelaer war eine Herausforderung. "Es steckt viel Glaube, Hoffnung und Arbeit dahinter", sagte er in seiner Begrüßungsansprache. Ohne die Hilfe von Freunden wäre das nicht möglich gewesen. Die vergangenen Jahre waren für den vierfachen Vater nicht leicht. Die Hostienbäckerei im Kloster Vinnenberg musste einem Umbau weichen. Ein besonders schwerer Schlag war der Tod von Ehefrau Margot. "Wenn mir jemand vor drei Jahren gesagt hätte, dass ich hier in diesen Räumen stehen werde, ich hätte es nicht geglaubt", gestand der 45-Jährige.

Stefan Zekorn hatte vor drei Jahren den Kontakt zwischen Held und der Wirtschaftsförderung vermittelt. Der Pfarrer erinnerte sich amüsiert, wie seinerzeit über das Gebäude an der Neustraße 28 gesprochen worden war: "Es hieß, das sei sehr renovierungsbedürftig, eigentlich nur etwas für Bauunternehmer."

Einzigartiges Konzept

Was nach harten, staubigen Monaten aus dem Gebäude wurde, ist laut Zekorn einzigartig. "Hostienbäckereien gibt es viele, aber nicht mit diesem Konzept." Interessierte können Führungen buchen und den Backprozess der Oblaten miterleben. Außerdem gibt es eine kleine Gastronomie, die bezeichnenderweise den Namen "Café Manna" trägt.

Am Segen von oben dürfte es eigentlich nicht fehlen, denn Thomas Held erhielt zur Einweihung gleich zweimal die berühmte Consolatrix zum Geschenk — als Reproduktion des Gnadenbildes und als Figur aus Bronze.

(RP)
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