Kevelaer Hungersnot in Niger: Pro Humanität bittet um Hilfe

Kevelaer · Hilferuf aus Afrika: Die Kevelaerer Ärztin Dr. Elke Kleuren-Schryvers und ihr Team der Aktion Pro Humanität (APH) hat eine besorgniserregende Nachricht ereilt: Weihbischof Laurent Lompo, am Niederrhein als Vertreter seines Volkes im Sahel gut bekannt und Partner der Kreis Klever Hilfsaktion, berichtet von einer drohenden Hungerkatastrophe.

 Wenn der Hunger groß ist, leiden besonders die Kinder.

Wenn der Hunger groß ist, leiden besonders die Kinder.

Foto: privat

Im Niger, dem westafrikanischen Land, im dem APH Brunnen baut, Schulen und Krankenstationen einrichtet, sei aktuell eine Million Menschen akut dem Hunger ausgeliefert. Der Grund: Das Saatgut ist in mehreren Regionen des Landes durch Dauerregen und Überschwemmungen vernichtet worden. St. Mariens Pfarrer Ralf Lohmann hat spontan zugesagt, in allen Gottesdiensten am kommenden Wochenende eine Sonderkollekte für den Niger zu halten."

Dr. Kleuren-Schryvers ist hörbar ergriffen von den Beschreibungen ihres afrikanischen Freundes: "Aus seinen Zeilen sind Erschöpfung, aber auch Scham und Traurigkeit zu spüren. Die Menschen im Niger kommen einfach nicht zur Ruhe." Eine Million Menschen hungert bereits jetzt, es sei realistisch anzunehmen, dass sich die Situation in den kommenden Monaten dramatisch zuspitzen wird. Das Problem: Oft herrscht in dem Wüstenland Dürre. Wenn aber der Regen kommt, dann häufig so sintflutartig, dass er zerstörerisch wirkt.

Bereits seit 20 Jahren leistet APH vor allem medizinische Hilfe im westafrikanischen Benin, dem südlichen Nachbarland des Niger. Die Kevelaerer Ärztin erklärt: "Wir dürfen dort eine kontinuierliche und positive, wenn auch langsame Entwicklung sehen. Seit 2005 helfen wir im Niger, und die Situation dort fordert uns nahezu jedes Jahr neu heraus, zwingt uns immer wieder zur Nothilfe."

Zuletzt war eine Krisen-Intervention im Dezember nötig geworden, damit die Menschen mit den einfachsten Nahrungsmitteln versorgt werden konnten. Auch ist die innenpolitische Lage angespannt, und zu allem politischen Unfrieden gesellen sich Angriffe islamistischer Kämpfer.

"Wir brauchen die Unterstützung und die Hilfe der Menschen am Niederrhein in Gebet und in der Tat, um im Niger den Menschen eine Chance auf Überleben zu geben und ihnen vor allem auch das Gefühl zu schenken, dass sie noch Hoffnung haben dürfen, dass sie nicht von Gott und der Welt verlassen und vergessen sind" so der eindringliche Appell von Dr. Kleuren-Schryvers.

Wer mithelfen möchte: Infos finden sich im Netz unter www.pro-humanitaet.de

(nik)
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