Kevelaer In Goch wird eine Notunterkunft für Flüchtlinge vorbereitet

Kevelaer · Zahlreiche Helfer haben an der Marienwasserstraße 150 Betten aufgebaut. Schutzsuchende bleiben jeweils nur wenige Tage in der Halle.

 Insgesamt ist die Halle 80 mal 40 Meter groß. Schlaf- und Aufenthaltsbereich der Flüchtlinge sind voneinander getrennt.

Insgesamt ist die Halle 80 mal 40 Meter groß. Schlaf- und Aufenthaltsbereich der Flüchtlinge sind voneinander getrennt.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Die Netze sind zur Seite geräumt, der Boden mit Spanplatten ausgelegt, einige gelbe Filzkugeln liegen herum - in dieser Halle wird vorerst kein Tennis gespielt. Stattdessen wird in der Tennishalle an der Marienwasserstraße eine Notunterkunft für rund 150 Flüchtlinge errichtet. 60 Helfer von Malteser-Hilfsdienst, DRK und DLRG stellten die Betten auf.

"Hier wird auf Hochtouren gearbeitet, denn die ersten Flüchtlinge kommen bereits ab der 43. Woche", sagte Bürgermeister Karl-Heinz Otto. "Wir haben eine sehr gute Mannschaft: Unsere ,Task force' vom Ordnungsamt unter der Leitung von Georg Brencker hat das bisher ganz schnell und verträglich für die Bevölkerung umgesetzt."

Es sei ein Glücksfall, dass der Stadt die Tennishalle zum Kauf angeboten wurde, so der Bürgermeister. Rund 500 Asylsuchende sind bereits in Goch untergebracht, aber jetzt ging es darum, kurzfristig eine Notunterkunft auf die Beine zu stellen. "Wir hätten dafür sonst eine andere Halle nehmen müssen, wahrscheinlich die Dreifach-Turnhalle des Gymnasiums. Dann wären der Schulsport, die Prinzenkür zu Karneval und so manche andere Veranstaltung für lange Zeit ausgefallen."

Wolfgang Jansen, Leiter des Vermögensbetriebes, und Gero Guntlisbergen vom Vermögensbetrieb und von der Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft, erklärten, was sich inzwischen getan hat. Am Montag haben die Bauarbeiten begonnen, nachdem mit dem Betreiber der Notunterkunft, dem Malteser-Hilfsdienst, ein Konzept aufgestellt worden war. "Wir haben durch Bauzäune mit Planen kleinere Einheiten abgetrennt für jeweils sechs bis zehn Personen", erklärte Guntlisbergen. Die Bauzäune lassen sich flexibel handhaben.

Auf einem Podest wird der Sanitärbereich gebaut, 20 Toiletten für Damen und Herren, Waschbecken, Urinale, Duschen für Damen - die Männer nutzen die vorhandenen acht Duschen im Keller. Dazu gibt es einen Raum mit Waschmaschinen und Trockner. Die Leitungen verlaufen unter dem Podest, zurzeit wird ein neuer Kanalanschluss gegraben. Die Bowlingbahn im Keller wird teilweise zurückgebaut für Personal- und Hausmeisterbüros. Die 80 Meter lange und 40 Meter breite Halle hat im hinteren Bereich eine abgetrennte Badmintonhalle, die zum Essens- und Aufenthaltsbereich umfunktioniert wird.

"Der Einzug erfolgt, sobald wir grünes Licht geben, dass wir fertig sind", sagte Guntlisbergen, der das Engagement von Handwerkern und Helfern lobt. Man sei froh, dass Spanplatten, Betten, Matratzen und Kissen so schnell geliefert werden konnten, denn mittlerweile gibt es schon Engpässe. Es handle sich bei der Halle um eine Landesunterkunft. "Die Flüchtlinge bleiben nur etwa vier bis fünf Tage, so dass ein ständiger Wechsel stattfindet."

(RP)
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