Kevelaer In Kevelaer werden Bäume durch eine Satzung geschützt

Kevelaer · Wer in der Marienstadt Grün entfernen will, muss Vorgaben beachten. Die Verwaltung hilft bei Fragen weiter. Oft genügt ein Anruf.

Die Baumfäll-Aktion in Wetten hat gezeigt, wie kompliziert die Rechtslage rund um so einen Fall ist. Wie berichtet, hatte Grünen-Sprecher Stephan Martens einen Brief an Umweltminister Johannes Remmel geschrieben, weil in Wetten Sträucher und Bäume entfernt worden ware, obwohl vom 1. März bis 30. September eigentlich eine Schonfrist gilt. Der Kreis als zuständige Untere Landschaftsbehörde wies darauf hin, dass es in Privatgärten Ausnahmen gebe. Dann müsste sich der Besitzer allerdings davon überzeugen, dass keine Tiere in den Kronen brüten.

Die Stadt Kevelaer ist zudem ein besonderer Fall. Denn hier gibt es eine Baumschutzsatzung. Das Landschaftsschutzgesetz räumt Kommunen nämlich die Möglichkeit ein, zusätzliche Regeln zum Schutz der Bäume aufzustellen. In Kevelaer gilt diese Satzung für den so genannten bebauten Bereich. In der Marienstadt ist diese Regelung auf heimische Baumarten beschränkt.

Eiche, Linde, Buche oder Albe gehören unter anderem zu den Bäumen, die in Kevelaer besonders geschützt sind und die auch nicht auf Privatgrund so einfach gefällt werden dürfen. "Wer einen geschützten Baum entfernen möchte, muss eine Genehmigung beantragen", erläutert Franz Heckens von der Stadtverwaltung Kevelaer.

Ausnahmen sind möglich wenn der Baum zu nah am Haus steht oder krank ist. Zudem dürfen Bäume gefällt werden, deren Umfang in einem Meter Höhe geringer als 80 Zentimer ist. "Wir empfehlen eigentlich jedem, der einen Baum auf seinem Grundstück entfernen will, sich einfach mit uns in Verbindung zu setzen", sagt Heckens.

Oft sei es mit einem Anruf getan, dann sei geklärt, ob der Baum geschützt sei und eine Genehmigung überhaupt nötig ist. "Zumeist sind diese Dinge dann schon am Telefon zu regeln."

Stephan Martens wollte das Thema heute im Stadtentwicklungsausschuss ansprechen. Da aber die Zuständigkeiten geändert wurden, wird eine Diskussion im Ausschuss für Gebäudemanagement erfolgen. Stephan Martens wies darauf hin, dass es nicht darum gehe, Leute anzuschwärzen, sondern er einen besseren Schutz für die Vögel erreichen wolle.

(RP)
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