Kevelaer Issum bekommt noch ein Asylbewerberheim

Kevelaer · An der Lindenau wird ein zweites Gebäude für Flüchtlinge errichtet. Einstimmige Empfehlung des Ausschusses.

Obwohl sich alle einig waren, gab es Differenzen. Bereits in einer vorhergehenden Bauausschuss-Sitzung waren einige Meinungsverschiedenheiten aufgekommen (die RP berichtete). Damals war es um den Bau einer Unterkunft zur Unterbringung von Asylbewerbern und ausländischen Flüchtlingen in Issum gegangen.

Weil es jedoch unterschiedliche Auffassungen über den Standort gegeben hatte, war die Verwaltung gebeten worden, mehrere Bereiche für einen Neubau zu prüfen. Schon damals hatten die Kommunalpolitiker schnell eingesehen, dass Mietlösungen mangels privater Angebote nicht machbar seien. Für die jüngste Sitzung des Bauausschusses hatten die Mitarbeiter der Verwaltung eine umfangreiche Vorlage erarbeitet. Sie machten darin eindrucksvoll deutlich, dass es keine Alternative zu einem Neubau an der Adresse "Lindenau 53" gebe, obwohl dort bereits eine Unterkunft für gut 50 Flüchtlinge vorhanden ist.

Es war nämlich schon im Vorfeld aus Kreisen der Kommunalpolitiker der Hinweis gekommen, dass nicht alle Asylbewerber zentral an einer Stelle untergebracht werden sollen, sondern, um sie besser integrieren zu können, lieber dezentral. Das ist derzeit, nach Ermittlungen der Verwaltung, jedoch nicht möglich. Gründe waren unter anderem erheblich höhere Kosten oder fehlende Zeit. So waren sich die Ausschussmitglieder im Grundsatz einig und sprachen sich einstimmig für einen Neubau für etwa 60 Flüchtlinge aus. Doch es kam noch zu einem Disput zwischen Günter Beier (CDU) und Bürgermeister Gerhard Kawaters, der bereits im Vorfeld aufgeflammt war. Wortgewaltig forderte der Christdemokrat zu dem Neubau noch eine weitere Unterkunft und ermahnte die Verwaltung eindringlich, danach zu suchen. Denn der Zustrom an Asylbewerbern werde in nächster Zeit nicht abreißen, sondern sich eher noch verstärken.

Diesen indirekten Vorwurf, nicht ausreichend gesucht zu haben, ließ Kawaters nicht auf sich sitzen und verwies auf eine Vorlage zum jüngsten Hauptausschuss (nichtöffentlicher Teil), in dem ausreichend Vorschläge gemacht worden seien.

Doch Beier ließ nicht locker und verlangte einen sogenannten Doppelbeschluss mit kurz- und langfristiger Lösung.

Das lehnte der Bürgermeister ab und verwies auf weitere Beschlussfassungen im Hauptausschuss beziehungsweise im Gemeinderat, woraufhin sich Beier dann endlich zufriedengab.

(RP)
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