Kevelaer Jennifer Strücker (37) wird Stadtwerke-Chefin

Kevelaer · Am 1. Januar 2016 fängt die Düsseldorferin in Geldern an. Bisher war sie in leitender Position in Duisburg tätig. Der heutige Stadtwerke-Chef Heinz-Josef Freitag geht Ende des Jahres in den Ruhestand.

 Vorbereitung auf den Wechsel an der Spitze der Stadtwerke: Jennifer Strücker wird Nachfolgerin von Heinz-Josef Freitag,

Vorbereitung auf den Wechsel an der Spitze der Stadtwerke: Jennifer Strücker wird Nachfolgerin von Heinz-Josef Freitag,

Foto: Markus van Offern

Man habe jemanden gesucht, "der aus dem Bereich des Kaufmännischen kommt", erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende Karl-Heinz Lorenz die Einstellungskriterien. Jemanden, der Erfahrung in Personalführung mitbringe. "Der verhandlungsstark ist, der den Markt kennt, der sich mit Problemen, die kleine Stadtwerke haben, auseinandergesetzt hat und der den erneuerbaren Energien zugänglich ist" - und möglichst jung. In Jennifer Strücker sei man fündig geworden.

Ab 1. Januar 2016 ist sie die neue Chefin der Stadtwerke Geldern, als Nachfolgerin von Heinz-Josef Freitag. Geldern sei "ein gesundes Unternehmen", hebt sie selbst hervor: "Gut aufgestellt und stark in der Region verwurzelt." Zu ihren Zielen gehört es, die Zusammenarbeit mit der Stadt Geldern voranzutreiben. Da könne es etwa um die "Intensivierung der Energieberatung" gehen oder um Kooperationen beim Thema Windenergie. Das sei "intensiv zu prüfen", so Strücker.

Die 37-Jährige lebt in Düsseldorf und arbeitet derzeit in Duisburg, ist verheiratet und Mutter eines Sohnes. Ihre Karriere hatte sie nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften bei einer Düsseldorfer Unternehmensberatung gestartet, wo sie schon überwiegend Stadtwerke unterstützte. Da habe sich bei ihr der Wunsch gebildet, selbst ins Fach zu wechseln.

Sie ging zur Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft. Dort lenkte sie zuletzt als Projektleiterin in der Reorganisation die Entwicklung der Stadtwerke. Dabei baute sie eine Kooperation mit den Aachener und Osnabrücker Stadtwerken mit auf, die "Smartlab Innovationsgesellschaft", in der sie in der Geschäftsführung sitzt. Die Gesellschaft entwickelt und vermarktet neue Wege rund ums Thema Energie und Nachhaltigkeit. Ein Kernthema: Elektromobilität in Kommunen. "Da habe ich viel an Forschungsprojekten gearbeitet, auch Produktentwicklung gemacht", erzählt sie.

Und nebenbei die Erfahrung gemacht, "wie agil und gut es sich in einem kleineren Unternehmen arbeiten lässt" - im Vergleich zum Duisburger Konzern.

Geldern biete ihr nun beides: eine überschaubare Unternehmensgröße mit rund 35 Mitarbeitern, aber ein breites Portfolio und einen energiewirtschaftlichen Schwerpunkt.

Der jetzige Stadtwerkechef Heinz-Josef Freitag, der zum Ende des Jahres nach 34 Dienstjahren aus dem Amt scheidet, zeigt sich glücklich über die Wahl seiner Nachfolgerin. "Wer mit 33 Jahren bei den Stadtwerken Duisburg Prokuristin geworden ist, der muss schon ein Standing haben", sagt er. "Ich bin sicher, dass der Aufsichtsrat die richtige Kandidatin ausgesucht hat."

(RP)
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