Kevelaer Jugendraum in Twisteden: Helfer präsentieren stolz ihre Arbeit

Kevelaer · Wie gut Ideen sein können, die aus einer Bierlaune heraus entstehen, zeigt der Jugendraum in Twisteden. Mehrere Jahre hatte der nicht benutzt werden können. So hatten die Jugendlichen in Twisteden keinen vereinsunabhängigen Treffpunkt. Das bekamen die Karnevalsfreunde Twisteden, kurz KFT, mit, die ihre Versammlungen immer im Nebenraum des ehemaligen Jugendraums abhalten. "Wir haben uns gefragt, wo unsere Kinder demnächst hingehen sollen, wenn der Jugendraum geschlossen ist", erzählt Iris Maags, die zusammen mit Rolf Roosen und einem weiteren KFT-Mitglied die Renovierungen ins Rollen gebracht hatte. Sie entschlossen sich kurzerhand, den Raum in Eigenregie zu renovieren, holten die zuständige Jugendpflegerin des Kevelaerer Jugendamts, Vanessa Freienstein, mit ins Boot und traten in Verhandlungen mit der Stadt. Vor zweieinhalb Monaten wurde mit den Arbeiten begonnen - am Sonntag zeigten die fleißigen Helfer beim Tag der offenen Tür stolz ihre Arbeit.

 Im neu hergerichteten Jugendraum in Twisteden kann neben anderen Aktivitäten auch munter Karten gespielt werden.

Im neu hergerichteten Jugendraum in Twisteden kann neben anderen Aktivitäten auch munter Karten gespielt werden.

Foto: Evers

"Wir haben alles selbst renoviert. Dabei wurden wir tatkräftig von den Mitgliedern des Vereins, aber auch von den Jugendlichen selbst unterstützt. Die fragten nicht lange, sondern packten direkt mit an", berichtet Roosen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Neben einem Thekenbereich mit gemütlicher Sofaecke gibt es einen Billardtisch, einen Kicker, eine Dartscheibe und zahlreiche Gesellschaftsspiele. Dass auch die Twistedener die Aktion zu schätzen wissen, wurde durch die positive Resonanz beim Tag der offenen Tür deutlich. Bereits zu Beginn der Veranstaltung war der neue Jugendraum voll. "Wir hatten ursprünglich nicht damit gerechnet, dass überhaupt jemand kommt. Als wir dann hörten, dass immer mehr Leute kommen wollen, haben wir erst einmal ein Kuchenbuffet organisiert", erzählt Iris Maags.

Auch die neun Jugendlichen, die bei den Renovierungsarbeiten mit angepackt haben, setzten sich direkt mit ein und hatten gleich verschiedene Turniere an Kicker und Billardtisch organisiert. "Wir haben durch Zufall mitbekommen, dass der Raum renoviert wird. Früher war ich mit meinen Freunden öfter in dem Jugendraum, aber danach war hier nichts mehr. Es ist super, dass wir jetzt wieder einen Ort haben, an dem wir uns treffen können. Vorher war das nur am Sportplatz möglich", erzählt Malte Iland (14).

Einmal im Monat soll es zukünftig ein offenes Treffen für Jugendliche geben, an dem gekocht, gespielt und gelacht werden kann. Malte und die anderen Helfer können sich zudem jederzeit den Schlüssel bei den Verantwortlichen von den KFT abholen. "Langfristig ist geplant, dass die Jugendlichen den Raum in Eigenregie verwalten. Wir kommen nur dann ins Spiel, wenn es um Diskussionen mit der Stadt oder interne Probleme geht", erklärt Roosen.

(julat)
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