Kevelaer Kandidat Pichler: Die Haare bleiben

Kevelaer · Der SPD-Bürgermeisterkandidat bezeichnet sich trotz seiner auffälligen Frisur als "eher konventionellen" Typ. Er fordert Amtsinhaber Axel Stibi heraus. Es reizt ihn, die Zukunft seiner Heimatstadt aktiv gestalten zu können.

 Die langen Haare sind das Markenzeichen von Dr. Dominik Pichler. Der promovierte Jurist tritt für die SPD bei der Bürgermeisterwahl in Kevelaer an.

Die langen Haare sind das Markenzeichen von Dr. Dominik Pichler. Der promovierte Jurist tritt für die SPD bei der Bürgermeisterwahl in Kevelaer an.

Foto: privat

Dominik Pichler ist kein "Ersatzkandidat", stellt er eingangs des Gesprächs erst einmal klar. Denn bevor sich Kevelaers SPD-Spitze außerhalb der eigenen Partei auf die (letztlich erfolglose) Suche nach einem geeigneten Bürgermeisterkandidaten gemacht habe, seien er und der bisherige Fraktionschef Ralf Angenendt schon gefragt worden, ob sie zur Verfügung stünden.

"Ich habe damals gesagt: ,Sucht erst mal einen Parteilosen, und wenn ihr da nicht fündig werdet, könnt ihr mich noch mal ansprechen." Die Beigeordnete aus dem Nachbarkreis zog ihre anfängliche Bereitschaft zurück, und Pichler stand zu seinem Wort. "Aber nun muss mich ja noch die Mitgliederversammlung bestätigen." Vermutlich Ende April oder Anfang Mai soll der Termin sein.

Dr. Dominik Pichler - der 39-jährige Vater von vier Kindern ist promovierter Jurist - geht den Wahlkampf locker an, sagt er. Schließlich habe er einen Beruf, der ihm viel Spaß mache, und eine Kanzlei, die ihn weiter gut ernähre, auch wenn die Kandidatur ohne Erfolg bleiben sollte. "Bürgermeister zu sein bringt ganz andere Möglichkeiten. In Kevelaer, meiner Heimatstadt, verantwortlich zu gestalten, ist schon reizvoll."

Pichler findet, dass es schon Sinn macht, gerade in der ländlichen Region jemanden aufzustellen, der sich auskenne und der bei den Bürgern bekannt sei. Das treffe (inzwischen) sicherlich auch auf Amtsinhaber Axel Stibi zu. "Der muss sich fragen, wie viel sein Amtsbonus wert ist. Was hat seine Erfolgsbilanz aufzuweisen? Ich finde, in all den Jahren seit 2004 könnte es mehr sein", sagt der Herausforderer selbstbewusst.

Mit Blick auf die Nachbarkommune Uedem, wo der für die SPD antretende Puppenspieler Heinz Bömler eine "Märchenstadt" schaffen möchte, versichert der Kevelaerer Sozialdemokrat, er habe nicht vor, "Verrücktheiten einzuführen, die nicht zum Ort passen". Trotz seiner langen Haare (die er sich für den Wahlkampf auch nicht abschneiden werde) sei er ein eher konventioneller Typ.

Entsprechend sind auch seine Themen im Wahlkampf: bezahlbare Kindergartenplätze, schöne Spielplätze, dabei sparen, wo immer das möglich sei. "Und zwar nicht nur bei den Bürgern, sondern auch in der eigenen Tasche."

Wobei Pichler sich nicht anmaße, aus der Außenperspektive einschätzen zu können, welcher Job etwa in der Verwaltung unnötig sei.

Auch wisse er, welche großen Kevelaerer Themen auf die Spur gesetzt seien. "An Ratsbeschlüsse sind wir gebunden", weiß Pichler. Ärztehaus und Gradierwerk auf der Hüls seien beschlossen, auch die Bebauung des Antwerpener Platzes werde die SPD nicht mehr verhindern können.

Seine Kreativität könne er nur in der Zukunft beweisen. "Nur, wenn ich gewählt werde, kann ich auch zeigen, was ich besser kann", sagt der 39-Jährige.

(RP)
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