Kevelaer Kaserne: Der See soll 2015 entstehen

Kevelaer · Der Bauausschuss hat einstimmig den Bebauungsplan für das frühere Reichswaldkasernen-Gelände auf den Weg gebracht. Der Gocher Rat muss noch zustimmen, dann kann die Ausweisung des Riesenbaugebiets beginnen.

 Blick auf die frühere Reichwaldkaserne. Inzwischen sind die Gebäude abgerissen. Auf dem 27 Hektar großen Gelände soll quasi ein neuer Stadtteil entstehen.

Blick auf die frühere Reichwaldkaserne. Inzwischen sind die Gebäude abgerissen. Auf dem 27 Hektar großen Gelände soll quasi ein neuer Stadtteil entstehen.

Foto: Gottfried Evers

Ein Mammutprojekt hat jetzt eine weitere Hürde genommen und damit einen wichtigen Schritt zur Realisierung gemacht. Im Bauausschuss votierten die Politiker einstimmig dafür, dem Rat zu empfehlen, den Bebauungsplan für das Reichswaldgelände auf den Weg zu bringen.

Zuletzt war noch ein Geruchsgutachten nötig gewesen, doch auch das habe keine Probleme für das Gelände gesehen. "Natürlich wird es ab und zu mal etwas riechen, weil in der Nähe Landwirtschaft betrieben wird. Aber alles ist im normalen und erträglichen Rahmen", sagt Klaus Kranz von der Stadt Goch. Gleichzeitig sei die kommende Wohnbebauung im Gegenzug kein Anlass, die Landwirtschaft in dem Bereich einzuschränken.

Wie mehrfach berichtet, hat die Kommune das frühere Kasernengelände mit einer Größe von 27 Hektar gekauft. In einem ersten Schritt wird ein 8,3 Hektar großes Areal entwickelt. Etwa 50 Wohnhäuser könnten hier entstehen, später sogar mehr als 300. Zentraler Punkt soll ein 1,3 Hektar großer See werden. "Er wird das Kleinod auf dem Areal", betonte Klaus Kranz, und Wolfgang Jansen, Betriebsleiter Vermögensbetrieb, erläuterte, dass der See es sei, der das Besondere in dem Gebiet ausmache. Er ist quasi ein Vermarktungsargument, um sich mit diesem Gebiet von anderen Wohnarealen abzusetzen. "Wer ein Grundstück direkt am See möchte, ist auch bereit, dafür mehr zu bezahlen", sagt Jansen. Man ist optimistisch, die Kosten für die Erstellung des Sees gegenfinanzieren zu können.

Eben diese Kosten waren noch einmal Thema bei der kurzen Debatte über die Pläne. Die Rede war von rund 2,3 Millionen Euro.

Alle Fraktionen stimmten dem Großprojekt in der Sitzung zu. "Wir warten seit Jahren darauf, dass es hier losgeht. Wir haben dort richtig viel Geld investiert", sagte Walter Meischner (CDU). "Der Plan ist hervorragend", sagte Ludwig Kade (ZIG), Willi Radsack (SPD) war ebenfalls angetan und freute sich, dass das Projekt jetzt zügig auf den Weg gehe. Man habe zwar im Laufe der Planungen ab und zu Bauchschmerzen gehabt, so Theo Becker vom Bürgerforum Goch. "Aber auch wir wollen, dass es losgeht", betonte er und fragte noch einmal danach, wann denn mit der Fertigstellung der ersten Häuser auf dem Kasernengelände zu rechnen sei.

Ursprünglich hatte es geheißen, die ersten Besitzer könnten dort Weihnachten 2015 feiern, jetzt gilt die Ostereiersuche 2016 als realistisches Ziel. Anfang 2015 soll die Ausschreibung für die Baustraßen erfolgen, im Sommer könnte dann auch mit dem Abschieben der Fläche für den See begonnen werden. Das Material aus dem See kann direkt vor Ort für die Baustraßen verwendet werden.

Das Interesse von potenziellen Häuslebauern sei riesig, heißt es. Es gebe bereits rund 300 Anfragen. Wenn auch der Rat Anfang Dezember den Plan abgesegnet hat, will die Verwaltung damit begonnen, die Liste der Interessenten penibel abzuarbeiten.

"Wir werden uns dann genau erkundigen, wer noch Interesse an einem Baugrundstück hat", erläuterte Jansen. Schließlich sei inzwischen einige Zeit ins Land gegangen, da könne es sein, dass sich der eine oder andere Interessent mittlerweile woanders umgesehen hat.

Ziel ist, dass die Grundstücke zu marktüblichen Preisen angeboten werden. Sie sollen für den normalen Häuslebauer erschwinglich sein. Die Vermarktung der ersten Fläche werde rund zehn Jahre in Anspruch nehmen, hieß es.

(RP)
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