Weeze Katholiken spüren die neue Begeisterung

Weeze · Seit Papst Franziskus das höchste Amt der katholischen Kirche inne hat, spüren viele Gläubige neuen Schwung im Glauben. Auch Pastor Klaus-Martin Niesmann spricht von Aufbruch und neuer Zuversicht.

 Pfarrer Klaus-Martin Niesmann gibt zu, dass ihm das viele Licht und die Wärme dieses ungewöhnlichen Frühjahrs ausgesprochen gut tun.

Pfarrer Klaus-Martin Niesmann gibt zu, dass ihm das viele Licht und die Wärme dieses ungewöhnlichen Frühjahrs ausgesprochen gut tun.

Foto: siwe

Ein Geistlicher ist auch nur ein Mensch. Wenn Pfarrer Klaus-Martin Niesmann in diesen vorösterlichen Tagen gefragt wird, was ihm derzeit Auftrieb gibt, dann fällt ihm dazu nicht nur ein, was wir natürlich erwarten: die Vorfreude auf die Auferstehung des Herrn. Niesmann gibt zu, dass ihm das viele Licht und die Wärme dieses ungewöhnlichen Frühjahrs ebenfalls ausgesprochen gut tun. "Schon morgens beim Brevier-Beten scheint die Sonne durchs Fenster." Und dann gibt es da noch die grundsätzliche Hochstimmung, die viele Christen empfinden, seit Papst Franziskus im Amt ist.

"Dieser Heilige Vater bringt die katholische Kirche in Bewegung, er gibt uns Christen neue Hoffnung, ermutigt uns, neue Wege zu gehen und unser Leben voller Zuversicht zu gestalten." Niesmann sieht Papst Franziskus vor allem als denjenigen an, "der in der Morgendämmerung am Ufer steht wie im Kapitel 21 des Johannes-Evangelium. Die Jünger kehren vom Fischfang heim mit leeren Netzen, doch er lässt sie nicht im Stich. Weil sie Jesus vertrauen, füllen sich beim nächsten Fang ihre Netze. Der Glaube stärkt uns und garantiert uns ein erfülltes Leben. Um im Bild zu bleiben: Mit Jesus können wir den Fang unseres Lebens machen."

Bei allzu vielen Menschen, meint Niesmann, war der Glaube dabei, beinahe unbemerkt wegzuschlafen. Doch jetzt spüre er einen neuen Aufbruch. "Von diesem Papst geht eine wohltuende Dynamik und gleichzeitig Leichtigkeit aus, die nicht nur das Kirchenpersonal spürt, sondern die auch in den Gemeinden ankommt." Was Papst Franziskus sage, werde gehört - von auffällig vielen Menschen.

Wenn Niesmann von "Aufbruch" spricht, meint er damit auch die Notwendigkeit, "noch mal ganz neu drauf zu gucken". Ein guter Weg sei immer einer, auf dem sich Türen öffneten - "auch, wenn man noch nicht abschätzen kann, wohin der Weg führt." Als Christen sitze man immer gemeinsam in einem Boot - auch darauf weise Papst Franziskus hin, der erste Papst aus Südamerika, der schon deshalb vermutlich einen anderen Blick auf die christliche Welt hat als seine europäischen Vorgänger.

Sieht Niesmann in Verbindung mit dem "anderen" Papst auch die kirchlichen Strukturen im Wandel? Zumindest werde spürbar offen und gerne auf den verschiedenen Ebenen diskutiert, stellt der Weezer Ortspfarrer fest. Und er ist sicher, dass alle Themen, die in den Gemeinden und Diözesen behandelt würden, auch über die Bistümer hinaus getragen und in Rom wahrgenommen würden.

"Jeder Einzelne ist wichtig", sagt der Geistliche und freut sich daran, dass es alleine in Weeze und Wemb so viele aktive Gemeindemitglieder gebe, die gerne Aufgaben in Kirche und Gemeinde übernähmen.

Auch unter den Menschen, die nicht so stark in der Kirche verwurzelt seien, sei der neue Papst bekannt. Gar nicht zu reden von den Jüngsten in Niesmanns Gemeinde: Die Jungen und Mädchen des Kindergartens St. Franziskus wissen es ganz genau: "Der Papst heißt wie unser Kindergarten." Das ist für sie Grund genug, ihm zu Ehren viele Lieder zu singen.

(RP)
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