Kevelaer/Kleve Für Kinder sind Hautfarbe und Religion egal

Kevelaer/Kleve · Wer sich in diesen Tagen einen Film im Klever Kino anschaut, kommt an dem Video von Filmemacher Thomas Binn nicht vorbei. In dem Zweiminüter im Vorspann werben Kevelaerer Grundschüler für ein vorurteilsfreies Miteinander.

 Diese Szene aus dem Film von Thomas Binn zeigt drei Kevelaerer Schüler, die überdas Thema Fremdenfeindlichkeit reden.

Diese Szene aus dem Film von Thomas Binn zeigt drei Kevelaerer Schüler, die überdas Thema Fremdenfeindlichkeit reden.

Foto: Screenshot

Der vierjährige Niklas begeistert derzeit das Internet. Auf die Frage von Rapper Fard, ob in seinem Kindergarten Ausländer seien, antwortet der Junge völlig unverfangen: "Nein, da sind Kinder." Auch in der Kevelaerer St.-Antonius-Grundschule sehen die Schüler das Thema Andersartigkeit gelassen. Zwölf von ihnen erklären in dem Kurzfilm, der seit März in den Klever Tichelpark Cinemas läuft, dass es ziemlich sinnfrei ist, Menschen nicht zu mögen, bloß weil sie anders sind.

"Kindern ist es egal, woher ihre Freunde kommen, welche Hautfarbe oder Religion sie haben", berichtet der Kevelaerer Filmemacher. Und wirklich: In dem Video zeigen sich die Zweit- und Drittklässler - die Hälfte davon mit Migrationshintergrund - ziemlich offen ihren Mitmenschen gegenüber. "Manche sind dick, andere nicht", sagt ein Mädchen. Ein Junge stellt fest: "Jeder Mensch ist anders." "Der kann ja nix dafür, der ist ja so geboren", findet ein anderer. Ein Mädchen fragt sich: "Wie würden sich denn die Erwachsenen fühlen, wenn sie in einem anderen Land wären?"

An zwei Tagen filmte Binn die Kinder und ihre improvisierten Antworten. Zusammengeschnitten hat er eine zwei Minuten sowie eine drei Minuten lange Fassung. Letztere soll sogar, berichtet Binn, bei dem Filmfestival "Filmzeit" in Kaufbeuren im bayerischen Allgäu Anfang Oktober zu sehen sein. Dort werden jedes Jahr nicht alltägliche Autorenfilme gezeigt.

Inzwischen hat das Kevelaerer Video bei Youtube mehr als 13.000 Klicks. Binn hofft, dass es noch mehr Menschen erreicht. "Über das Thema Fremdenfeindlichkeit kann man gar nicht oft genug sprechen", sagt er.

(emy)
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