Kevelaer "Kevelaer hilft!" für Integration

Kevelaer · Studenten engagieren sich ehrenamtlich bei einem Konzert für Asyl-Bewerber in Kevelaer. In den Pausen werden 30 Bilder versteigert, die von Hauptschülern und Flüchtlingen gemalt worden sind. Eintritt gratis, Spenden willkommen.

 Kevelaerer Asylbewerber haben gemeinsam mit Hauptschülern gemalt (von lins): Angelique Wilhelm, Habtom Zaid, Angelique Thür, Jasmin Hill und Natascha Wanders.

Kevelaerer Asylbewerber haben gemeinsam mit Hauptschülern gemalt (von lins): Angelique Wilhelm, Habtom Zaid, Angelique Thür, Jasmin Hill und Natascha Wanders.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Kommunikation ist unglaublich wichtig, erst recht, wenn man neu in einem fremden Land ist. Das müssen erst recht viele Asyl-Bewerber erfahren, die nach Deutschland geflohen sind und nun mit dem Alltag klar kommen müssen. "Aus meiner Arbeit mit den Flüchtlingen, ich gebe Deutschunterricht, ist schließlich die Idee entstanden, dass man da noch mehr tun muss", erklärte die Diplom-Sozialpädagogin Veronika Brückner, die als Lehrerin an der Städtischen Gemeinschaftshauptschule arbeitet und eine Ausbildung als Grundpsychologische Beraterin hat. "Viele traumatisierte Einwanderer können nicht genug Deutsch, um ihre Erlebnisse hier gut verarbeiten zu können. Sprache ist das Wichtigste, sonst kann man nicht integrieren."

Um Spenden für einen möglichst guten Deutschkurs zu bekommen, findet deshalb am Sonntag, 21. Juni, ab 18 Uhr im Konzert- und Bühnenhaus das Benefizkonzert "Kevelaer hilft!" statt. Denn wie die Mutter so möchte auch ihre Tochter Lea Brückner, die an der Folkwang Universität der Künste in Essen lernt, helfen. Zusammen mit ihrem Professor sowie wahrscheinlich zwölf Studenten wird es verschiedene Stücke von klassisch bis aktuell geben. Dabei arbeiten die Studenten komplett ehrenamtlich.

In den Pausen werden rund 30 Bilder versteigert. Einige davon sind dabei bereits während des Pfingstwochenendes gemalt worden, während weitere jetzt von den Hauptschülern der Klasse 9b zusammen mit den Asylbewerbern erstellt wurden. Die Motive vermitteln einen Eindruck, was die Flüchtlinge beschäftigt und welche Traumata sie zu verarbeiten haben. Der noch junge King Kalid etwa zeichnete Impressionen der Kindersoldaten in Afrika. Denn was andere glücklicherweise nur aus den Nachrichten kennen, hat er selber erleben müssen. Eine andere Gruppe malte ein Ying-Yang-Zeichen auf einem feuerroten Hintergrund, mit schwarzen Händen auf der einen und grünen Flammen auf der anderen Seite. Das große Thema bei vielen Darstellungen war allerdings die Verbundenheit. Flüchtlinge in Booten, die zu einem großen Turm aufschauen, der aus der somalischen, albanischen und deutschen Flagge besteht und aus deren Spitze ein Regenbogen entspringt.

Zusätzlich werden die Eltern der Schüler in der Pause noch Snacks und Knabbereien anbieten, deren Einnahmen ebenfalls in den Spendenpool wandern.

Der Eintritt für das Benefizkonzert ist dabei komplett gratis und soll "die Besucher auf eine Reise mitnehmen", verriet Veronika Brückner.

Das Benefizkonzert ist dabei eine gemeinsame Aktion der Begabtenförderung Musik/Kunst der Kerpenkante-Fonds Kevelaer, des Awo Ortsvereins Kevelaer sowie des Internationalen Bunds des Kreises Kleve. "Wir werden auf jeden Fall Integrations- und Sprachkurse anbieten", erklärte Alfred Schmitz, Leiter des Internationalen Bunds des Kreises Kleve, "aber es kommt auf die Spenden an, wie lange das Ganze gehen kann." Rund 720 Euro für jeden der 20 Teilnehmer wäre das Ideal-Ergebnis.

(cnk)
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