Kevelaer Kevelaer: Landwirte suchen Dialog mit Bürgern

Kevelaer · Landwirte aus Kevelaer starten die Aktion "Frag doch mal den Landwirt". Motto: "Redet nicht über uns, nein, redet mit uns." Dazu ist am kommenden Samstag, 16. Januar, von 9 bis 12 Uhr auf dem Roermonder Platz Gelegenheit. Dahinter stehen die Landwirte Heinz Gleumes aus Kevelaer, Jan van Zadelhoff aus Kervenheim, Gerd Grüntjens-Denißen aus Twisteden, Ludger Bröcheler aus Winnekendonk und ihr Sprecher Norbert Tombergs aus Wetten.

Vor dem Hintergrund der Internationalen Grünen Woche plant das Aktionsbündnis "Wir machen Euch satt" für den 16. Januar eine Demonstration in Berlin und fordert zu einer "vorurteilsfreien Betrachtung der Landwirtschaft" auf. Analog dazu organisieren die Landwirte aus der Umgebung rund um Kevelaer auf Initiative des Landwirts Georg Kattendahl-Biedemann aus Winnekendonk ihren Informationsstand und bieten den Bürgern die Möglichkeit zum Gespräch.

"Dem Konsumtrend folgend nimmt der Regionalbezug auch bei uns einen immer wichtigeren Stellenwert ein, obwohl es kaum oder gar keine direkte Verbindung mehr zur Landwirtschaft gibt", betonen die Landwirte. Sie sehen sich gefordert, die Öffentlichkeit besser zu informieren und wollen Fragen klären, zum Beispiel rund um die Tierhaltung oder um den Ackerbau.

Die Landwirtschaft habe sich stetig weiterentwickelt. Die Entwicklung der vergangenen Jahre werde von vielen Teilen der Bevölkerung jedoch nicht mehr wahrgenommen, sagen die Fachleute. Viele Menschen sehnten sich nach Romantik und Idylle. Doch die sonnengefluteten Bilder der Werbung von glücklichen Land-Familien bedienten zwar Sehnsüchte, seien aber Welten von der Wirklichkeit entfernt. Bauern seien Unternehmer, deren Höfe die Einkommen ihrer Familien sichern müssten und denen Existenzängste immer mehr zusetzen. "Bauern denken in Generationen und möchten auch ihren Enkeln noch einen existenzfähigen Betrieb übergeben, auf dem und von dem sie leben können", so Heinz Gleumes aus Kevelaer.

Norbert Tombergs sagt: "Mit dem Informationsstand möchten wir den Bürgern unsere Arbeit und das Leben auf einem modernen landwirtschaftlichen Hof näherbringen." Auch seien Landwirte hochqualifiziert und ständige Weiterbildung wichtig: "Der Umgang mit unseren Tieren und unserer Umwelt erfordert ein vielseitiges Know-how und die ständige Bereitschaft, sein Bestes zu geben." Infos gibt es auch auf www.fragdenlandwirt.de.

(RP)
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