Kevelaer Kevelaer noch ohne Meinung zu Hüdderath

Kevelaer · Eine Fläche in der Größe von 8,9 Hektar soll abgetragen werden. Der Kreis ist dagegen.

 So sieht es derzeit an der Auskiesungsstelle in Hüdderath aus.

So sieht es derzeit an der Auskiesungsstelle in Hüdderath aus.

Foto: nik

Die Kiesbaggerei Boll hat, wie berichtet, die Erweiterung der Abgrabung "Hüdderath" beantragt. Es handelt sich um den Ausbau eines bereits in den Jahren 2006, 2009 und 2010 genehmigten Gewässers. Eine Fläche in der Größe von 8,9 Hektar soll abgetragen werden — ein Anliegen, das die Kreisverwaltung bislang ablehnt. Der nördliche Teil des jetzigen Sees und mit ihm die gewünschte neue Abgrabung liegt auf Weezer Gebiet, während der südliche Teil zu Kevelaer gehört.

In der Marienstadt ist laut Stadtplaner Ludger Holla offiziell noch nicht über das Ansinnen der Weezer befunden worden. Man werde als unmittelbarer Nachbar am Verfahren beteiligt, könne aber noch keine Stellungnahme abgeben. "Die beantragte Abgrabung liegt ja auch weit auf Weezer Gebiet", sagt Holla. Grundsätzlich steht die Kevelaerer Politik mehrheitlich — "nach Abwägung aller Interessen und im Sinne der Stadt Kevelaer" — der Ausweitung weiterer Auskiesungsflächen positiv gegenüber. So ist es jedenfalls im CDU-Programm zur Kommunalwahl formuliert.

Die Politiker betonen, dass die entstandenen und eventuell noch entstehenden Gewässer allerdings "ökologisch ausgestaltet" werden müssen. Daran sollen nicht zuletzt die Landwirte beteiligt werden. Zudem müssten Kompensationsflächen nicht irgendwo auswärts, sondern im Stadtgebiet entwickelt werden.

Im Fall "Hüdderath" — das ist der See entlang des Rosenbroeckswegs Richtung Weeze — sieht die untere Landschaftsbehörde beim Kreis vor allem die Tatsache, dass Waldgebiet betroffen ist, als Problem an. Sie nennt den Wald sogar "Tabufläche". Außerdem liegt die Erweiterungsfläche vollständig in einem Landschaftsschutzgebiet. Besonderes öffentliches, wirtschaftliches oder soziales Interesse, das für die Abgrabung spräche, besteht laut der Fachabteilung nicht.

(RP)
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