Kevelaer Kevelaerer Friedensgebete während der Fastenzeit

Kevelaer · Nachdem die Kevelaerer Friedensgebete und die Lichter-Aktion für Aleppo in der vergangenen Adventzeit viele Menschen zum Mitbeten bewegten, wird die Aktion an jedem Montagabend in der Fastenzeit um 19.15 Uhr fortgeführt. Die Betenden treffen sich auf dem Kapellenplatz an der Friedenslicht-Stele zur Eröffnung des Friedensgebetes. Dort entzünden sie ihr Friedenslicht. Die Friedenslicht-Stele wurde aus Anlass der ersten interreligiösen Friedenswallfahrt im Jahr 2015 errichtet.

Singend und betend ziehen die Teilnehmer zum Abschluss des circa 30-minütigen Friedensgebets in die Gnadenkapelle. Hier unter dem Friedenslicht in der Friedensampel, das seit 1949 im Inneren der Gnadenkapelle brennt und an den "Kuss der Versöhnung" zwischen Deutschen und Franzosen nach dem 2. Weltkrieg erinnert, wird der Wunsch nach Frieden und dessen Realisierung durch Vergebung und Miteinander ganz lebendig.

Unterschiedliche Text-, Gebets- und Gedankenimpulse sowie das gemeinsame Singen und einige musikalische Impressionen weisen im Friedensgebet in der Fastenzeit 2017 einen Weg, der "Position, Aufbruch und Perspektive" heißt. Christen, die sich der Nachfolge Jesu immer wieder neu auf den Weg machen, müssen Position beziehen. Jetzt. In diesem Jahr in Deutschland und in Europa in besonderer Weise. Gegen Fremdenfeindlichkeit, gegen Populismus, gegen demagogenhaftes Heraufbeschören von Überfremdungs- und Islamisierungsängsten. Christen müssen den Aufbruch in ihrer Kirche, in ihrem Glauben realisieren, an die Ränder gehen und die Ehrfurcht vor jedem Leben und der Schöpfung deutlich zeigen. Jetzt. Christen müssen - wie Jesus von Nazareth - authentisch sein und dort Perspektiven eröffnen, wo es zu wenig Hoffnung gibt. Überall auf der Welt.

Guten und frohen Mutes machen wir Christen uns auf einen Weg des Gebetes für mehr Respekt, mehr Toleranz, mehr Frieden in uns und auf dieser Welt. Die Teilnehmer wollen in diesem gemeinsamen Beten Gedanken aufnehmen und werden "durchlässig für das, was über den Verstand hinausgeht" (Navid Kermani).

(RP)
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