Kevelaer Kevelaerer geben vor Gericht Drogenschmuggel zu

Kevelaer · Die Angeklagten erklärten am Klever Landgericht, aus Geldsorgen gehandelt zu haben. Der Prozess wird fortgesetzt.

Vor dem Landgericht Kleve stand gestern der zweite Prozesstag gegen fünf Männer im Alter von 29 bis 51 Jahren an. Insgesamt sollen sie rund 70 Kilogramm Marihuana, 45 Kilogramm Haschisch und ein Kilogramm Kokain über die niederländisch-deutsche Grenze geschmuggelt und in Deutschland weiterverkauft haben.

Richter Jürgen Ruby ließ sich von jedem Angeklagten seine Version erklären. Den Auftakt machte ein Niederländer. Er habe die Drogen lediglich in den Niederlanden eingekauft und an den mutmaßlichen Drahtzieher weiterverkauft. Den Drogentransport nach Deutschland habe er nicht organisiert, so der Mann aus Bergen. Ein Mann aus Goch gab zu, dass er das Drogengeschäft in Deutschland organisiert hatte. Er habe die Drogen nach Baden-Württemberg und Hessen verkauft, die Fahrer organisiert und dafür gesorgt, dass Fahrer, Kunde und Verkäufer nicht aufeinander treffen. Anfangs hätten die Marihuana-Fahrten direkt aus den Niederlanden stattgefunden. Später habe man ein kleines Depot auf deutscher Seite einrichten müssen, um flexibel auf die kurzfristigen Bestellungen des Auftraggebers reagieren zu können, so der 49-Jährige. Daher habe er einen Kurierfahrer aus Kevelaer beauftragt, die Drogen einzulagern.

Der 46-jährige Kevelaerer gab an, aus Geldsorgen zugesagt zu haben. Zunächst habe er die Fahrten übernommen. Mitte August 2014 habe er dann das Marihuana-Lager eingerichtet und für die Lagerung mehrere Geldsummen - jeweils 200 Euro - erhalten, für die Fahrten habe er zwischen 600 und 1000 Euro bekommen. Ein weiterer Kurierfahrer gab an, insgesamt vier Fahrten nach Süddeutschland durchgeführt zu haben, wofür er jeweils 600 bis 700 Euro erhalten habe. Der letzte im Bunde ist ein 29-Jähriger aus Kevelaer. Da er selbst starker Marihuana-Konsument gewesen sei und viele Leute kenne, die ebenfalls konsumierten, habe er angefangen, die Drogen bei dem Gocher einzukaufen, um sie dann weiterzuverkaufen. Zunächst habe es sich nur um Marihuana gehandelt. Später sei dann Kokain hinzugekommen. Die Drogenübergaben seien meist auf dem Parkplatz einer Fastfood-Kette abgelaufen, so der Angeklagte.

Die Verhandlung wird am kommenden Donnerstag fortgesetzt.

(RP)
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