Kevelaer Kevelaererin gründet Cheerleader-Gruppe

Kevelaer · Steffi Bauer ist mit mit einem Football-Spieler liiert - so kam sie zum Cheerleading. Sie erklärt, was dahinter steckt. Die Sportler können für Veranstaltungen gebucht werden, trainieren aber auch für Turniere.

 Cheerleaderinnen brauchen eine gute Körperspannung und Kraft, damit so eine Pyramide funktionieren kann.

Cheerleaderinnen brauchen eine gute Körperspannung und Kraft, damit so eine Pyramide funktionieren kann.

Foto: Gerhard Seybert

Hübsche Mädchen, die Pompoms schwenken und in kurzen Röcken ihre Mannschaft anfeuern - dieses Bild haben die meisten vor Augen, wenn sie an Cheerleader denken. Und es ist genau das Bild, das Steffi Bauer nicht gefällt. "Cheerleading ist so viel mehr, als das. Die meisten wissen gar nicht, dass es ein richtiger Sport ist." Die 21-jährige ist selbst Cheerleaderin, bei den Kevelaer Queens. "Ich habe das ganze gegründet. Mein Freund hat damals angefangen Football zu spielen und ich dachte, das gehört doch dazu." Dann habe sie beim Kevelaerer Sportverein angefragt, ob Interesse an einem Cheerleading-Team besteht. Von der Seite des Sportvereins war dies der Fall. Doch würden sich auch genug Leute finden, die mitmachen? Bei einem Treffen im September vergangenen Jahres erübrigte sich die Frage. "Über 40 Mädels sind gekommen, also haben wir angefangen eine Halle zu suchen." Was ebenfalls noch fehlte, war eine Trainerin. Bauer: "Ich habe vorher Hip Hop getanzt, aber von Cheerleading hatte ich keine große Ahnung. Jedenfalls nicht so, dass ich eine Gruppe hätte trainieren können." Fündig geworden ist sie dann auf ihrer eigenen Schule. "Ich wusste, dass es bei uns ein Mädchen gibt, die schon seit Jahren Cheerleaderin ist." Seit 13 Jahren, um genau zu sein, ist Elena Wagner schon dem Sport verbunden. Für die Kevelaer Queens hat sie ihre alte Wirkungsstätte aufgegeben und trainiert nun jeden Freitag 40 Mädchen und drei Jungs im Alter von 14 bis 26 Jahren. "Ich fand es cool, dass ein neues Cheerleaer-Team aufgemacht wurde, und wollte sie unterstützen", sagt Wagner.

Seit Dezember trainieren die Queens nun. Fünf Auftritte gab es bereits. "Das finde ich schon ziemlich viel, für den Anfang", sagt Bauer und fügt hinzu: "Wir entwickeln uns schnell weiter." Aber was genau trainieren die Mädchen und Jungs eigentlich? "Es gibt verschiedene Cheer-Formen, einmal das, was man aus Filmen kennt, in denen Cheerleader Pompoms schwingen und ihr Team anfeuern und die Variante, die wir machen", sagt Bauer. Dazu gehört das "Stunten", was so viel bedeutet wie hochwerfen, "Tumbling", was Bodenturnen gleichkommt, "jumps", also Sprünge und Tanz, um den sich Bauer als ehemalige Hip-Hop-Tänzerin kümmert. Den Rest bringt Wagner ihnen bei und das klappt gut, wie die beiden erzählen. Bauer: "Elena erklärt einfach etwas, und wir machen es. Man muss sich dabei gut konzentrieren."

Was sonst noch dazu gehört, um ein Cheerleader zu sein, erklärt Bauer kurz und knapp: "Man muss eigentlich nur eine gute Körperspannung haben und darf keine Angst haben, da man ja von den anderen Mitgliedern hochgeworfen wird." Daraus ergibt sich, dass einige aus dem Team auch die nötige Kraft mitbringen müssen. "Das sind im besten Fall Männer. Leider haben wir bisher nur drei. Wir würden uns über männlichen Zuwachs in der Gruppe sehr freuen", sagt Bauer.

Immer wieder arbeiten die Queens an neuen Shows, die dann vor Publikum gezeigt werden. "Man kann uns für alle möglichen Veranstaltungen buchen. Kontakt aufnehmen kann man über unsere E-Mail-Adresse kevelaer-queens@gmx.de. Das größte Ziel sind aber Turniere, die sie irgendwann mal zur Weltmeisterschaft bringen könnten. Auf dem Weg dahin hoffen die Cheerleader, dass ihr Sport auch in Deutschland populärer und irgendwann auch als solcher angesehen wird, und sie nicht nur die Mädels sind, die in kurzen Röcken Pompoms schwenken.

(RP)
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