Kevelaer Kevelaers Gnadenbild für Afrika

Kevelaer · Mit einer kleinen Gruppe von Abgesandten wurde eine Kopie des Kevelaerer Gnadenbildes zu einer Krankenstation nach Afrika gebracht. Auf der Reise erlebten und lernten die Deutschen viel über die unmittelbaren Verhältnisse in der dortigen Krisenregion.

 Pastor Rolf Lohmann erlebte die Freude der Menschen in Benin.

Pastor Rolf Lohmann erlebte die Freude der Menschen in Benin.

Foto: Thomas Binn (binn)

Es war ein langer und beschwerlicher Weg, um eine Kopie des örtlichen Gnadenbildes im "Centre Medical Gohomey", in einer Krankenstation der Aktion Pro Humanität einzusetzen. Bereits seit zweieinhalb Jahren wurde der Plan verfolgt, der nun durch die Reise nach Benin in die Tat umgesetzt wurde.

 Pastor Lohmann und Dr. Elke Kleuren-Schryvers berichteten von ihren Erfahrungen.

Pastor Lohmann und Dr. Elke Kleuren-Schryvers berichteten von ihren Erfahrungen.

Foto: Binn

Neben Pastor Rolf Lohmann gehörten drei Brudermeister der "Consolatrix afflictorum" aus Kevelaer sowie Vertreter der Spender und medizinische Helfer mit zur Reisegruppe, die nach Afrika flog.

Pastor Lohmann erinnert sich bei einem Pressegespräch im Bürgerhaus an die Ereignisse: "Dies war meine erste Begegnung mit dem afrikanischen Kontinent. Ich kannte Afrika bislang nur aus Zeitungen, Nachrichten und dem Fernsehen." Bereits nach seiner Landung fiel ihm "die ganze Armut auf, mit der wir dort konfrontiert wurden. Wenn man die Hauptstraße verließ, war man direkt in einer ganz anderen Welt: Unbefestigte Straßen, und Verhältnisse, die ich mir nicht hätte vorstellen können. Im Wagen wurde man hoch und runter und überall hin durchgeschüttelt. Wir kamen an Orten und Hütten vorbei ...", er hält kurz inne und sagt: "Ich bitte Sie, dass nicht falsch zu verstehen, aber hier in Deutschland sind manche Hundehütten schöner als die Wohnungen dieser Menschen da." Umso erstaunter war der Pastor, dass trotz der Umstände "all die Menschen nicht hoffnungslos waren und das trotz der dortigen Perspektiven. Für mich war die gesamte Reise ein Schwanken zwischen Staunen und Erschrecken".

Problemgeburten, Aids-Waisen und Krankheiten, damit wurden die Reisenden konfrontiert, aber auch mit der Freundlichkeit und regelrecht euphorischen Aufnahme der Gläubigen aus dem so fremden Land Deutschland. Besonders angetan waren alle von der mitgebrachten Kopie des Gnadenbildes, "die, wenn man das Gelände der Krankenstation dort betritt, einen nun richtig anstrahlt", erklärt Elke Kleuren-Schryvers, Vorsitzende der "Aktion Pro Humanität". "Viele Neugierige sind sofort darauf zugegangen und es wurden direkt Pilgerfahrten zu dem Bild organisiert." Ein weiteres Erlebnis für die Deutschen war die Aufführung des Theaterstückes "Hendrik auf der Heide", welche die Geschichte des Gnadenbildes erzählte und weitersponn, bis zu dessen Eintreffen in Gohomey.

Auf ihrem Weg durch Afrika machten die Helfer und Gläubigen auch noch an weiteren Orten Station. Sie waren in Gemeinden, aber auch in Gefängnissen. "Und ich habe so viel gesegnet, wie sonst wohl noch nie in meinem Leben", gab Pastor Lohmann schmunzelnd an.

Dabei bemerkte er aber auch, "dass wir natürlich immer vorher gefragt haben. Aber selbst in einem Gefängnis, welches für 155 Leute ausgelegt, aber schließlich mit über 300 Personen besetzt war, wurden die Segnungen gerne angenommen. Das hätten wir nicht erwartet in einem Land, in dem bis vor ein paar Jahren Voodoo die Staatsreligion war."

Lohmann zieht sein Fazit, indem er sich darüber freute, "dass gerade an so einer wichtigen Stelle wie der Krankenstation nun das Bild der 'Trösterin der Betrübten' Gnade spendet." Und Kleuren-Schryvers mahnte noch an, "dass wir um die dort vorhandene massive Not weiter zu lindern immer neue Hilfe, weiterhin viele Spenden und engagierte Leute brauchen, die ihre Energie in diese Sache stecken".

(cnk)
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