Kevelaer Klinkenberg: Aus Schule wird Kita

Kevelaer · Zum Jahresende muss die Lebenshilfe aus dem alten "Kompass" raus, der neue Kindergarten entsteht in der bisherigen Grundschule Klinkenberg. Die Schüler haben jetzt Platz an der Biegstraße. Kevelaer braucht weitere Kita-Plätze.

 Lebenshilfe-Geschäftsführer Günter Voß zeigt der Fachbereichsleiterin für integrative Kitas, Andrea Weyers, direkt vor Ort, wie die neue Kindertagesstätte nach dem Umbau aussehen wird.

Lebenshilfe-Geschäftsführer Günter Voß zeigt der Fachbereichsleiterin für integrative Kitas, Andrea Weyers, direkt vor Ort, wie die neue Kindertagesstätte nach dem Umbau aussehen wird.

Foto: gerhard seybert

Das Förderzentrum hat Kevelaer verlassen, in den Räumen der Schule ist Platz entstanden für die unmittelbar benachbarte Grundschule St. Antonius. Deshalb benötigt die Grundschule an der Biegstraße keine Nebenstelle mehr. Die Folge: Die bisherige Dependance "Klinkenberg" im Süden der Stadtmitte wird nicht mehr benötigt. Und: Sie kann demnächst als Kindergarten genutzt werden. Träger ist die Lebenshilfe Gelderland, die das Gebäude derzeit nach ihren beziehungsweise den Bedürfnissen der Kleinen umbaut. Die RP sah sich vor Ort um.

Wichtigste Erkenntnis: Der Lebenshilfe-Kindergarten wird in den vorhandenen Räumen errichtet. Die werden zwar etwa anders zugeschnitten, es gibt aber keinen Anbau. Über das Thema hatten Kevelaers Politik und Verwaltung schon vor Monaten diskutiert, denn in Kevelaer, das Zuzugsgebiet ist, fehlen Kita-Plätze. Aber die Lebenshilfe, die seit einigen Jahren provisorische Räume im alten "Kompass" an der Jahnstraße für zwei Gruppen nutzt, hat klargestellt, dass sie eine größere als dreigruppige Einrichtung aus pädagogischen Gründen ablehnt. Nicht auszuschließen, dass Lebenshilfe oder ein anderer Träger auf dem selben großen städtischen Grundstück eines Tages einen weiteren Kindergarten betreiben. Aber der wird dann ein eigenständiger sein, betont Günter Voß als Geschäftsführer. Bei der Begründung hilft ihm Andrea Weyers, die Fachbereichsleiterin für integrative Kindertagesstätten: "Eine größere Einrichtung wäre für kleine Kinder viel zu unübersichtlich. Und auch die Personalführung wäre viel schwieriger. Zudem möchten die Eltern einen engen, persönlichen Kontakt."

Also: drei Gruppen, 60 Kinder. In jede davon werden auch Jungen und Mädchen mit Förderbedarf aufgenommen - die Kita arbeitet inklusiv. "Aus den bisherigen vier Klassenräumen werden drei Gruppenräume, die jeweils einen Nebenraum bekommen, dazu gibt es Ruheräume, einen Turn- und Mehrzweckraum, den auch externe Therapeuten nutzen werden, und altersgerechte Sanitärräume", erklärt Weyers. Das Landesjugendamt, das die neue Kita abnehmen muss, erwartet auch Kinderduschen und Wickelmöglichkeiten, zudem einen Platz fürs Essen. Foyer und breite Flure bieten genügend Fläche für die benötigten Zusatzräume.

"Auch draußen haben wir genügend Platz", sagt Voss, der sich darüber freut, dass anders als bei einem reinen Neubau schon viel Grün vorhanden ist: Rasen, Bäume, Hecken. Bestehende Pflasterung hinter dem Haus werde aufgenommen, damit jede Gruppe ihre eigene Terrasse bekommt. "Vorne hingegen lassen wir die Pflasterung liegen, denn das ist für die Kinder ein toller Ort, mit ihren Fahrzeugen umher zu kurven", weiß Andrea Weyers. Derzeit macht sie sich gemeinsam mit den Handwerkern Gedanken um die Farbgestaltung der Räume, denn ein Kindergarten ist keine Schule und darf ruhig etwas anders aussehen. Natürlich werden auch Vogelnestschaukel, Sandgrube und Matschbereich nicht fehlen.

Petra Burkert-Hendricks, die schon die bisherige Kita "Sternschnuppe" an der Jahnstraße leitet, wird auch Chefin in Klinkenberg. Zum Jahreswechsel soll es dann losgehen.

(RP)
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