Frau stürzte von Partyboot in Kölner Rhein 32-Jährige in Krankenhaus gestorben

Köln/ Kevelaer · Die Frau aus Kevelaer, die in der Silvesternacht von einem Partyboot in den Rhein stürzte, ist nun im Krankenhaus gestorben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft unserer Redaktion auf Anfrage. Kritik gibt es an der Organisation auf dem Schiff. Das konnte die Polizei noch nicht bestätigen.

Frau in Rhein gestürzt und gestorben
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Die 32 Jahre alte Frau war Silvester von einem Partyboot in Köln gestürzt. Sie musste reanimiert werden und schwebte seitdem in Lebensgefahr. Wie die Staatsanwaltschaft nun mitteilte, ist die Frau gestorben. Ein 28 Jahre alter Mann verletzte sich bei dem Versuch, die Frau zu retten, ebenfalls schwer, aber nicht lebensgefährlich. "Zurzeit gehen wir von einem Unfallgeschehen ohne Fremdverschulden aus", sagte eine Polizeisprecherin am Neujahrstag. Der Sturz ereignete sich um kurz vor 1 Uhr in der Nacht auf Höhe der Kölner Altstadt.

Zu dem Tod der jungen Frau haben sich die Veranstalter der Party bislang nicht geäußert. Lediglich in einer Mitteilung auf der Facebookseite wird in einem Satz Bezug zu dem Unglück genommen. Viele Besucher der Party empörten sich auf der Facebookseite von "Soul Channel" über die offenbar chaotischen Umstände auf dem Boot. Ein User sagt: "Warum ist die Frau denn gesprungen?! Weil da schon die Hölle los war!!".

Vor allem gegen die Sicherheitsleute auf dem Schiff, hagelt es Kritik. Frauen seien von den Sicherheitsmännern "herumgeschubst" worden. Eine andere Userin beschreibt den Abend so: "Die Menschen hatten Angst gehabt! (...) Ich hab gedacht eine meiner Mädels kollabiert vor Unterkühlung! Das war ein purer Albtraum!!!".

Ein Sprecher der Polizei bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion, dass zu Auseinandersetzungen zwischen den Partygästen und Mitarbeitern der Securityfirma gekommen ist. An der Garderobe dieses Schiffes sammelten sich in der Silvesternacht so viele Menschen, dass die Polizei dieses Schiff evakuieren musste. Damit sollte eine Massenpanik vermieden werden. Allerdings haben sich diese Ereignisse erst nach dem tragischen Sturz abgespielt. "Man muss bedenken, dass in einer solchen emotionalen Situation und im Zusammenhang mit Alkohol die Gemüter hochkochen. Manche Gäste wollten hoch auf die Brücke zum Kapitän, das geht natürlich nicht", sagte ein Sprecher der Polizei. Es seien zwar Strafanzeigen gegen einzelne Mitarbeiter der Securityfirma aufgenommen worden und es werde auch ermittelt. Allerdings stehen diese nach bisherigem Stand nicht im Zusammenhang mit dem Sturz der 32-Jährigen.

Irrtümlich hatte die Polizei auf Anfrage zunächst die Evakuierung eines anderen Partybootes, der MS Stolzenfels, gemeldet. Dieses Missverständnis korrigierte die Polizei am Freitagabend und bat um Entschuldigung für die Fehlmeldung.

Die Polizei Köln sucht dringend weitere Zeugen, die den Sturz der Frau beobachtet haben. Hinweise nimmt die Polizei unter folgender Telefonnummer entgegen: 0221/2290.

(skr)
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