Kevelaer Landesschützenfest in Straelen

Kevelaer · Den Ehrengästen des Landesschützenfestes und Besuchern in Straelen bot sich ein prächtiges Bild auf dem Schulhof. Nach dem Motto "Schützen bauen Brücken" waren die Majestäten mit ihrem Hofstaat, Abordnungen der Bruderschaften des Landesbezirkes im Anschluss an den Gottesdienst durch die Blumenstadt gezogen.

Auf dem Straelener Marktplatz kommentierten Gaby Engh und Maria Deckers den vorbeiziehenden Schützenzug. "Tolles Wetter heute. Da macht es Spaß, dabei zu sein. Und wann kriegt man schon mal so viele elegante Frauen auf einen Haufen zu sehen?" So erfreute sich die Straelenerin Gaby Engh an den prächtigen Roben der weiblichen Zugteilnehmer.

Auch Karlheinz Deckers und Heinz Tervooren richteten ihre Blicke vornehmlich auf die Kleider. Aber eigentlich galt es gestern, unter den amtierenden Schützenkönigen den Landesbezirksschützenkönig zu ermitteln.

Auf dem Schulhof der katholischen Grundschule begrüßte Heinz-Gerd Bachus von der St.-Josef-Bruderschaft Kloster Kamp die Gäste des Landesschützenfestes. Der stellvertretende Landesbezirksverbandsmeister betonte die Wichtigkeit des Brauchtums: "Schützen bauen Brücken, ob jung oder alt, ob arm oder reich."

Der Schirmherr, Straelens Bürgermeister Hans-Josef Linßen, holte bezüglich der Bestimmung des Schützenwesens historisch weiter aus. Er erinnerte an deren Funktion im Mittelalter. Damals galt es bekanntlich für die Männer, die Städte zu schützen und dem Gemeinwohl der Gemeinschaft zu dienen. Heute halten die Bruderschaften die Tradition lebendig, so Linßen. "Sie stehen füreinander ein, kümmern sich, halten Brauchtum und Tradition aufrecht. Das macht sie unverwechselbar, gibt ihnen Identität, dient der Heimatpflege und fördert den Nachbarschaftsgeist."

Voller Dankbarkeit bei den vielen Mitwirkenden und Organisatoren begrüßte der Straelener Stadtbundmeister Winfried Schoenmackers die Freunde des Schützenwesens aus den Kreisen Kleve und Wesel. "Ohne deren Unterstützung wäre ein solches Fest nicht durchführbar. Allein durch die Teilnahme zeigen Sie, dass Sie sich gemäß dem heutigen Motto auf den Weg gemacht haben." Den nächsten Höhepunkt bildete das Fahnenschwenken mit rund 50 Aktiven.

Danach wurde es ernst für die amtierenden Schützenkönige, Schüler- und Jugendprinzen. Die Jugend musste ihre Treffsicherheit und ruhige Hand mit drei platzierten Schüssen ins Schwarze auf einer Scheibe beweisen. Für die Erwachsenen ging es um die Würde des Landschützenkönigs per Schuss auf den Holzvogel. Für Hans-Gerd Frerix vom Bezirksverband Kevelaer ein Nachmittag voller Spannung: "Sechs Könige sind heute von uns aus Kevelaer dabei. Hoffentlich schafft es einer, den Vogel abzuschießen. Das wäre perfekt: Dann hätten wir zum dritten Mal hintereinander den Landesbezirkskönig in unseren Reihen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort