Kevelaer Landpartie wird zum Kunst-Erlebnis

Kevelaer/Weeze · Die von Künstlern und Kreativen ins Leben gerufene Landpartie verwandelte Kevelaer und Weeze in eine bunte Atelier-Landschaft. Die Besucher genossen an zwölf Aktionsorten das vielseitige Angebot.

 Die Wildholzmanufaktur von Johannes Erretkamps war eine der Stationen im Rahmen der Landpartie.

Die Wildholzmanufaktur von Johannes Erretkamps war eine der Stationen im Rahmen der Landpartie.

Foto: Seybert, Gerhard

Zwischen Kevelaer, Weeze, Wetten und Achterhoek säumten immer wieder bunte Bänder die Fahrradwege und Schilder wiesen auf Ateliers hin. Denn die Landpartie transformierte die Gegend in einen so riesigen wie liebevoll gestalteten Kunstwerk-Marathon. Zwölf verschiedene Aussteller und Aktionsorte lockten mit einem unglaublich vielseitigen Angebot und zogen auf diese Weise zahlreiche Besucher aus Nah und Fern an. Ob man sich nun als Gelderner mit dem Fahrrad zu den Ausstellungsorten auf den Weg machte oder als Berliner mit dem eigenen Auto anreiste: Die frühsommerlichen Temperaturen unterstützten die magische Wohlfühl-Atmosphäre noch mehr.

Nach einem stimmungsvollen Auftakt mit der Alex-Blues-Club-Band am Freitagabend in Achterhoek ging es einen Tag später in den verschiedenen Ateliers richtig los. Ein wunderbarer Anfangstipp war Tatjana van Went, die in Wetten ausstellte. Bereits vor dem Haus wurden die neugierigen Besucher mit dem "längsten Gemälde Kevelaers" begrüßt und konnten sich bei der samstags bereits mehr als 45 Meter langen Arbeit sogar selbst verewigen. Eine Chance, die viele nutzten, um so wortwörtlich ein Zeichen zu hinterlassen. Bei van Wents eigentlicher Ausstellung konnte man Gemälde mit Scharnieren und Reißverschlüssen erleben. Fremdartige, regelrecht organische Landschaften erstreckten sich über die Wände des Ateliers und luden dazu ein, bei Traubensaft und Gebäck zu verharren und über die künstlerische Werke ins Gespräch zu kommen.

Das wunderbare Wetter konnte man exzellent im "Atelier für künstlerische Keramik" genießen, während man Susanne Stenmans faszinierend geformte Arbeiten bestaunte. Eine Reihe von Gästen nutzten die Gelegenheit. Dies war auch bei diversen anderen Orten der Fall, so dass im Endeffekt bei der "Landpartie" über 50 verschiedene Künstler mit von der Partie waren. Zudem war für gute Musik gesorgt. "Chor art & weise", das Duo "BarKustik", die "TrewiN Sleeves", eine offene Jam-Session, das Flötenensemble "musica piccola" sowie ein klangschöner Abschluss beim Zeltplatz "Anna Fleuth" rundeten das Wochenende auf fantastische Weise ab.

"Wir sind den ganzen Tag unterwegs gewesen. Die verschiedenen Ateliers waren genau richtig verteilt, so dass man mal eben eine Pause machen, aber dabei auch nette Leute treffen konnte", fand Miriam Steegs, die gemeinsam mit ihrem Freund von Veert aus am Samstag ihre Fahrradtour gestartet hatte. "Die ganze Vielfalt der Ausstellungsstücke an den Orten war einfach toll!"

Gleiches sagten auch die Künstler. Etwa Bettina Hachmann vom Schloss Wissen, die lobte, "dass durch die Aktion auch mal wieder Leute kommen, die es sonst vielleicht nicht zu einem speziellen Künstler gezogen hätte". Und Inge Leenen aus Winnekendonk mochte es, dass ihre Besucher "sich so wunderbar miteinander unterhielten, obwohl sie aus so unterschiedlichen Orten kamen. Es war einfach ein schönes Miteinander."

Bei ihrer Ausstellung gab es dann auch einen Teil, der sinnbildlich für die gesamte Landpartie stehen könnte: Orte wie Twisteden, Kevelaer und Weeze wurden präsentiert — alle in einem gemeinsamen Zeichenstil und mit kraftvollen Farben aufs Papier gebracht, während sie die Sehenswürdigkeiten der verschiedenen Orte zeigten. Und trotz der Eigenheiten verschmolz schließlich alles zu einem großen Ganzen, eben genau so wie bei der Landpartie, die als Erlebnis noch mehr war als die Summe ihrer Einzelteile.

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