Kevelaer Landwirte fürchten Verlust von Ackerfläche

Kevelaer · Kreislandwirt Heinz Lax sieht die Entwicklung kritisch und sagt: "Auf Beton wächst kein Brot."

Der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Geldern, Heinz Lax, warnt davor, dass es immer weniger Flächen für die Landwirtschaft gebe. Die Fläche, die Landwirte beackern können, wird immer kleiner. "In Nordrhein-Westfalen wurde in den vergangenen zehn Jahren eine Fläche vom Umfang der heutigen Landwirtschaftsfläche des Kreises Düren zugepflastert, bebaut oder bewaldet und somit der Landwirtschaft als Acker entzogen", teilt er mit.

Er bezieht sich auf Daten des Statistischen Landesamtes in Nordrhein-Westfalen. Demnach habe sich die Landwirtschaftsfläche in NRW von 2005 bis 2015 um 3,2 Prozent beziehungsweise 551 Quadratkilometer verringert. Das entspreche in etwa der Fläche von 77 000 Fußballfeldern.

Der Verlust beunruhigt die Landwirte. "Die Ansprüche an die Fläche nehmen immer mehr zu. Die Landwirte sollen Lebensmittel darauf erzeugen, die Artenvielfalt soll gestärkt werden, gleichzeitig soll das Gewerbe Flächen zubauen dürfen und sich entwickeln, aber auch die Leute sich im Grünen erholen können - das wird immer schwieriger zu lösen", so Heinz Lax. Umso wichtiger sei es, dass nicht noch mehr Fläche versiegelt werde. "In NRW sind das jeden Tag zehn bis zwölf Hektar. Auf Beton wächst kein Brot und erst recht kein Artenreichtum", kritisiert er.

Auch bei Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die dem Naturschutz dienen, gehen der Landwirtschaft Flächen verloren. Dabei geht es um Areale, die als Ausgleich für eine Bebauung an anderer Stelle renaturiert werden.

Man solle vielmehr bestehende Naturschutzflächen weiter aufwerten, statt neue Flächen dafür einzusetzen, forderte Heinz Lax. "Es kann nicht angehen, dass wir von Rot-Grün im Landtag permanent als Hauptschuldiger für den Artenverlust gebrandmarkt werden, und die gleichen politischen Kräfte einer zunehmenden landwirtschaftsfremden und dem Verlust an Biodiversität Vorschub leistenden Flächennutzung den Weg bereiten", findet Heinz Lax.

(RP)
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