Kevelaer Leader-Projekt mit Ideen für Kevelaer

Kevelaer · Horst Becker aus dem Umweltministerium machte sich gestern ein Bild und lernte einen Teil der Leader-geförderten Region kennen. Dabei lobte er vor allem das Bürgerbus-Team.

 Staatssekretär Horst Becker mit Simone Schönell und Ute Neu (r.) von Leader. Mit dem Projekt könnte auch Kervenheim unterstützt werden.

Staatssekretär Horst Becker mit Simone Schönell und Ute Neu (r.) von Leader. Mit dem Projekt könnte auch Kervenheim unterstützt werden.

Foto: latzel

Leader - mit diesem Begriff tut sich mancher in der Region noch schwer. Dabei verbirgt sich dahinter ein millionenschweres Förderprogramm der EU, das eben auch genutzt werden will. Daher ist es eine der wichtigen Aufgaben für Simone Schönell und Ute Neu aus dem Regionalmanagement, den Menschen konkret vor Augen zu führen, was mit Leader alles möglich ist. Ein solches praktisches Beispiel stellte eine Delegation der Leader-Region unter Leitung des Vorsitzenden Hans-Josef Linßen jetzt Staatssekretär Horst Becker vor.

Der Mann aus dem Umweltministerium von Johannes Remmel lernte bei einer Tour einen Teil der Region kennen, der mit Leader gefördert wird. Einen Zwischenstopp gab es in Straelen-Kastanienburg, wo ein Leader-Projekt schon zu sehen ist. Die Stadtwerke Krefeld haben hier den alten Trafoturm aufgegeben, den die Stadt Straelen übernehmen wird. Das Gebäude soll eine Art touristischer Knotenpunkt in der Nähe der Grenze werden. Der Turm ist bereits entkernt, soll angestrichen und ein Zuhause für Schleiereulen und Fledermäuse werden. Dazu wird es eine Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund geben. Passend zum Trafo wird eine E-Bike-Ladestation eingerichtet. Hier können Radler dann ihre Räder für die nächste Tour aufladen.

Der Bereich bietet sich auch an, in das Knotenpunkt-System aufgenommen zu werden. Solche Knotenpunkte sind in den Niederlanden Standard, der Kreis Kleve möchte das System gerne übernehmen.

Ohnehin sei Radtouristik ein wichtiges Thema. Das betonte auch der Staatssekretär. "Das ist eine echte Werbemarke für den Niederrhein", sagt Becker. Er betonte, dass für den Erfolg von Leader auch das Engagement der Bürger wichtig sei, die die Projekte initiieren und begleiten. "Hier im ländlichen Raum finden wir dieses Engagement noch, das prägt", sagt Becker. Er verwies dabei auch auf den Einsatz des Bürgerbus-Teams aus Kevelaer. So ein System sei eine Möglichkeit, um auf ein klassisches Problem des ländlichen Raums zu reagieren: das Fehlen von öffentlichem Nahverkehr. Ein Bürgerbus sei ein Konzept für "Mobilitätserhaltung", so Becker.

Er verwies darauf, dass viele Kommunen inzwischen die Chancen des Förderprogramms entdeckt hätten. 43 Bewerbungen habe es für Leader gegeben. Am Ende bekamen 28 Regionen den Zuschlag. 2,7 Millionen Euro stehen für die Städte Geldern, Kevelaer, Nettetal und Straelen zur Verfügung, die sich in dem Verein Leistende Landschaft (Leila) an Leader beteiligen.

Auch für Kevelaer gibt es schon Ideen. So soll es unter anderem um die Kartierung von Pilgerwegen passend zur Wallfahrt gehen. Im Gespräch ist auch, mit Unterstützung des Leader-Programms das Thema "Begegnungsstätte in Kervenheim anzugehen. Ein solches Projekt sei schon lange ein Wunsch im Ort. Leader könnte eine Chance zur Realisierung sein.

(RP)
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