Kevelaer Lego-Ausstellung in der Stadtbücherei

Kevelaer · Die Kultourbühne und die Bibliothek planen für den Sommer eine große Lego-Ausstellung. Ein Duisburger Sammler und einige Gleichgesinnte stellen große Beispiele ihrer Baukunst zur Verfügung.

Eine Ausstellung ganz anderer Art steht auf dem Jahresprogramm des Gocher Museums. Dessen Chef Dr. Stephan Mann freut sich schon auf das, was da von Ende Juni bis Ende August zu sehen sein wird. Augenzwinkernd könnte man sagen, es ist ja auch eine Art "Gegenwartskunst", die in der Stadtbücherei gezeigt wird: Lego-Arbeiten, geschaffen von kreativen Menschen mit Freude an Form, Farbe und Gestaltung. "Macher" der Ausstellung ist der Duisburger Winfried Ballmann.

"Wir werden in der Stadtbücherei bei laufendem Betrieb sowohl mehrere große Objekte aufbauen, als auch Kinder zum Bauen und Experimentieren ermuntern. Zum Beispiel können sie einen Güterzug zusammenbauen und per Fernbedienung beladen. Lego ist ein tolles Spielzeug, das dem Bedürfnis nach schöpferischer Betätigung Rechnung trägt", erzählt der Duisburger. Die Form fühlen, die Farben auf einander abstimmen, Steinchen positionieren, Alternativen prüfen, wenn's hakt - das fasziniert ihn.

Die Kunststoffklötze, die im dänischen Billund entwickelt wurden, sind seit 1958 fast unverändert: Bausteine mit Noppen und Rillen, an denen sich die Steine aneinander festhalten. Fast alles lässt sich aus ihnen herstellen - und das beweisen nicht zuletzt eine Menge erwachsener Fans.

"In Goch werden einige andere Sammler und ich unter anderem einen nepalesischen Palast aufbauen, eine riesige Kathedrale im Stil des Kölner Doms und eine Ritterburg. Alles sind Eigenbauten, nichts entstammt Bausätzen", versichert der Duisburger. Genau das sei ja das Spannende an Lego: Mit den einfachen Grundsteinen und der Vielzahl an Spezialsteinen lässt sich experimentieren, versuchen, verwerfen. Für nahezu alle Probleme sind Lösungen zu finden - man muss nur lange genug tüfteln und Ordnung in seiner Steine-Sammlung haben. Eltern unordentlicher Kinder sagt Ballmann: "Bei mir im Bastelkeller herrscht Ordnung wie in einer Apotheke. Ich habe tausende Schachteln, von denen ich weiß, was darin ist." Das dürfte der große Unterschied zu den Kreativen im Grundschulalter sein.

Wenn Ballmann ein Projekt abgeschlossen hat, überlässt er dieses Bauwerk gerne Spielzeugmuseen, denn wo soll man hin mit all den Lego-Kunstwerken? "Wenn ich reise, mache ich Fotos von allem, was ich mal nachbauen könnte", berichtet er - und schon ist die nächste Idee geboren.

Übrigens arbeitet der 67-Jährige mit Modulen, die es ihm leicht machen, die Teile wieder auseinanderzunehmen. "Das ist ganz wichtig für den Transport und den Aufbau einer Ausstellung", sagt er. So will Ballmann am 27./28. Juni, nachdem die Regale in der Bücherei zusammen geschoben sind, mit dem Aufbau fertig werden, so dass am 29. Juni Eröffnung sein kann. "Die ganzen Sommerferien über können dann die Gocher und Lego-Freunde aus der Nachbarschaft die Ausstellung besuchen", sagt Dr. Mann. Ein kleines Entgelt wird genommen, so dass es nötig ist, den Bücherei-Betrieb von der Ausstellung zu trennen.

(RP)
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