Kevelaer Lenkungsgruppe für Kevelaerer Projekte

Kevelaer · In dem neuen Gremium legen die Fraktionschefs mit dem Bürgermeister und dem Wirtschaftsförderer den roten Faden für Vorhaben. Entscheidungen sollen dort aber nicht gefällt werden.

Kevelaer: Lenkungsgruppe für Kevelaerer Projekte
Foto: Latzel

Eine Sache ist dem Bürgermeister ganz wichtig: "Die neue Arbeitsgruppe darf auf keinen Fall als eine Art Ältestenrat verstanden werden", sagt Dominik Pichler. Einmal gefällt ihm das Wort ohnehin nicht, und außerdem wurde dieses Gremium in Kevelaer 2014 abgeschafft. Viele Kommunen haben solche Ältestenräte. Dort treffen sich die Spitzen der Fraktionen mit der Verwaltungsführung. Oft fallen dort bereits die eigentlichen Entscheidungen, die spätere Abstimmung in den Ausschüssen ist dann teilweise nur noch Formsache. Aber eben das wolle man nicht, betont Pichler: "Das Gremium soll lediglich das Vorgehen abstimmen, quasi den roten Faden festlegen, auf keinen Fall sollen hier politische Entscheidungen vorweggenommen werden."

Warum dann überhaupt ein neues Gremium? Kevelaer stehe vor vielen Aufgaben, so Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns. Umgestaltung der Innenstadt, Mehrzweckbecken, Gradierwerk, Ärztezentrum sind nur einige der großen Aufgaben, die anstehen. Das neue Gremium soll dazu beitragen, Dinge effektiver anzugehen, festzulegen, wo die Schwerpunkte bei den Themen liegen sollen. So soll auch verhindert werden, dass Themen in endlosen Diskussionen immer wieder beraten und schließlich zerredet werden. "Es heißt immer, in Kevelaer wird alles zerredet, wir wollen zeigen, dass das in Kevelaer nicht immer der Fall ist", sagt der Bürgermeister.

 Die Lenkungsgruppe soll den roten Faden für die Entwicklung der Stadt vorgeben.

Die Lenkungsgruppe soll den roten Faden für die Entwicklung der Stadt vorgeben.

Foto: Seybert

Ziel soll sein, klare Schwerpunkte festzulegen. Wie vermarkten wir Kevelaer, auch über das Thema Wallfahrt hinaus. Wo setzen wir Schwerpunkte? Wie kann der Slogan "Unverwechselbar Kevelaer" tatsächlich mit Leben gefüllt werden?

Gerade der Start des Jubiläumsjahres, der 375-jährigen Geschichte der Wallfahrt in Kevelaer, sehen die Verantwortlichen aus Stadt, Kirchen, Wirtschaft und Politik als sehr guten Zeitpunkt, den Prozess "Wir für unverwechselbar Kevelaer" zu starten. Damit das Gremium auch wirklich effektiv handeln kann, soll es keine Riesenrunde werden. Die Fraktionsvorsitzenden sind Mitgliede, der Bürgermeister und der Wirtschaftsförderer. Als Moderator fungiert Jörg Lennardt, Geschäftsführer der Firma Experconsult aus Dortmund. Er ist schon einmal positiv davon überrascht, dass alle Parteien mitmachen. "Das ist nicht die Normalität", schildert er seine Erfahrungen. Er sieht die Lenkungsgruppe auch als eine Art Katalysator. Damit die Gruppe eben auch klipp und klar bei manchen Sachen sagt: Das können wir nicht machen. "Ohnehin soll hier nicht alles bis ins Kleinste vorgelegt werden, vielmehr geht es darum, die großen Handlungsfelder vorzugeben."

Bei der Vorstellung der Lenkungsgruppe betonten alle Fraktions-Chefs den positiven Ansatz der neuen Arbeitsgruppe. Alle machten deutlich, bei dem Thema an einem Strang ziehen zu wollen. Man darf aber gespannt sein, wie eine Abstimmung über die Zielsetzung läuft, wenn es um Themen wie die Hüls geht, die von den Fraktionen kontrovers bewertet werden. Dort wird vermutlich eine Menge Arbeit auf den Moderator zukommen.

(RP)
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