Kevelaer Mann schlägt Sozialamts-Mitarbeiterin

Kevelaer · Ein Geflüchteter wollte zusätzliches Bargeld von der Stadt Kevelaer. Als er nichts bekam, randalierte er in den Büroräumen. Die Mitarbeiter schlossen sich zur Sicherheit ein. Die Polizei musste kommen. Der Mann ist auf freiem Fuß.

Im Sozialamt am Hoogeweg wurde der Mann handgreiflich.

Im Sozialamt am Hoogeweg wurde der Mann handgreiflich.

Foto: Evers

Der Vorfall ist nach Angaben von Verantwortlichen des Sozialamtes ein absoluter Einzelfall. Gleichwohl sei er ein Anlass, darüber nachzudenken, ob an den Sicherheitsbedingungen für die Mitarbeiter etwas geändert werden muss.

Wie die Polizei berichtet war am Montagmorgen kurz vor 10 Uhr ein Mann aus Nigeria ins Amt am Hoogeweg gekommen. Der 23-Jährige lebt als Geflüchteter in einer Asyl-Unterkunft der Stadt in Kevelaer. Im Büro eines 27-jährigen Mitarbeiters des Sozialamtes verlangte der Mann die Auszahlung von Bargeld. Als man ihn darauf aufmerksam machte, dass er sein Geld bereits bekommen habe, wurde er laut. Das hörte eine 36-Jährige im Büro nebenan und eilte ihrem Kollegen zu Hilfe.

Der Mann ließ sich allerdings nicht beruhigen, verlangte weiter Geld und schlug dann unvermittelt der jungen Frau mit der Faust ins Gesicht. Der Kollege schickte den Angreifer sofort aus dem Büro, schloss die Tür von innen ab und verständigte die Polizei. Die traf sieben Minuten später ein und traf den Randalierer an, der immer noch vor dem Sozialamt stand. "Die Beamten haben seine Personalien aufgenommen und einen Platzverweis ausgesprochen", berichtet Polizeisprecher Michael Ermers.

Damit wird es allerdings nicht getan sein. Den 27-Jährigen erwartet jetzt auch ein Strafverfahren. Zudem erteilte die Verwaltung ihm Hausverbot sowohl für das Sozialamt wie das Rathaus am Peter-Plümpe-Platz.

Denn es war nicht das erste Mal, dass der Mann auffällig geworden ist. Er soll bereits mehrfach im Ordnungsamt im Rathaus randaliert haben, auch sei er in der Unterkunft den Hausmeister angegangen. Der Mann sei mit seinem Verhalten die absolute Ausnahme, heißt es. Ansonsten habe es mit Geflüchteten aus der Unterkunft keinerlei Probleme gegeben.

Die Verantwortlichen betonen, dass sie den Vorfall ernst nehmen und intern darüber reden und beraten werden. Diesmal sei es erstmals zur Gewaltanwendung gekommen. Man werde überlegen, wie man die Mitarbeiter im Sozialamt vor solchen Vorfällen schützen könne. Einen Sicherheitsdienst gibt es hier bislang nicht. Den gibt es nur bei der Ausgabe von Gutscheinen in der Begegnungsstätte.

Klar sei, dass der Mitarbeiter jetzt mit einem mulmigen Gefühl zur Arbeit komme. Seine Kollegin war noch krank geschrieben. Sie war nach dem Angriff zum Arzt gegangen. Der Mann hat sie mit der Faust seitlich am Gesicht erwischt und leicht verletzt.

Der Angreifer ist weiter auf freiem Fuß, wird aber noch von der Polizei zu dem Fall vernommen werden. Auch das Strafverfahren läuft.

Das Hausverbot für die Verwaltung soll ihm auch noch schriftlich zugestellt werden.

(zel)
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