Weeze Menschenmassen beim Kinderkarneval

Weeze · Das Besondere Kinderkarnevalumzuges ist es, dass bis auf den Prinzenwagen keine motorisieren Wagen in Weeze fahren. So bleiben die kleinen und großen Karnevalisten auf Augenhöhe.

 Weeze Helau: Dieser hübsche Engel zeigt, wie ausgelassen die Stimmung in Weeze war. Und das, obwohl ihr der Teufel ganz dicht auf den Fersen ist.

Weeze Helau: Dieser hübsche Engel zeigt, wie ausgelassen die Stimmung in Weeze war. Und das, obwohl ihr der Teufel ganz dicht auf den Fersen ist.

Foto: Seybert

Wie groß der Karneval auch in Weeze geschrieben wird, machten die Weezer am Samstagmittag eindeutig klar: Viele Häuser waren karnevalistisch geschmückt und auf der Kevelaerer Straße wurde es ziemlich voll. Ganze 43 Gruppen hatten sich für den Kinderkarnevalszug angemeldet und so waren alleine 1500 Personen aktiv am Umzug beteiligt. Darüber hinaus kamen zahlreiche Zuschauer, um die Kostüme zu bestaunen und die ein oder andere Süßigkeit abzustauben.

Bereits seit 1979 findet der Umzug jedes Jahr an Karneval statt. Mitmachen kann dabei jeder, egal ob jung oder alt. "Wir legen viel Wert darauf, dass wir bis auf den Prinzenwagen keine weiteren motorisierten Fahrzeuge beim Zug dabeihaben. Das ist für die Zuschauer schöner, weil der Kontakt viel direkter ist. Es ist uns wichtig, dass unser Umzug familiär ist", betont Bernd Lion vom Gemeindejugendring Weeze, der die Veranstaltung organisierte. "Aus diesem Grund kommen sogar Besucher aus Bocholt zu unserem Zug."

 Das Familienzentrum Bullerbü hatte sich - angelehnt an das berühmte Kinderbuch - als "Ich bin ich"-Figuren verkleidet.

Das Familienzentrum Bullerbü hatte sich - angelehnt an das berühmte Kinderbuch - als "Ich bin ich"-Figuren verkleidet.

Foto: Seybert Gerhard

Da viele Kinder und Eltern lange an den Kostümen und Bollerwagen gewerkelt haben, lag es den Veranstaltern zudem besonders am Herzen, dass die Zugteilnehmer sich auch einmal gegenseitig sehen. Deshalb starteten die Fußgruppen von hinten und zogen einmal an allen vorbei.

Unter den Karnevalisten befanden sich auch zahlreiche Schüler der Grundschulen in Weeze. Die Klasse 2a der Petrus-Canisius-Schule hatte anscheinend Besuch aus dem All und alle Kinder wurden durch Außerirdische ersetzt. "Wir sind im Planetarium gewesen und da auf die Idee für die Kostüme gekommen. Unsere Eltern haben die dann gebastelt", berichten die Außerirdischen Bernd (8) und Nico (7).

Das Kinderprinzenpaar Enrico I. und Cheyenne I. auf ihrem Wagen.

Das Kinderprinzenpaar Enrico I. und Cheyenne I. auf ihrem Wagen.

Foto: Seybert Gerhard

Auch die Eltern der vierten Klasse waren fleißig gewesen: Die 4a hatte sich als Burgfräulein und Ritter verkleidet. "Ich mag eigentlich alles am Karneval", freute sich Joan (9).

Allerdings fehlte eine Schülerin der Petrus-Canisius-Schule: Während sich ihre Mitschüler ins Land der Zauberer und Feen begeben hatten, thronte Cheyenne I. zusammen mit Kinderprinz Enrico I. auf dem Kinderprinzenwagen. Die beiden waren ganz aufgeregt, dass der große Tag ihrer Regentschaft endlich gekommen war. "Es ist eine sehr schöne Zeit. Am meisten Spaß gemacht hat bis jetzt Altweiber", erzählt Cheyenne. Und ihr Prinz fügt hinzu: "Da hatten wir elf Auftritte. Abends waren wir dann aber auch fertig." Die beiden schlugen sich wie richtige Profis auf dem Wagen.

Und da hatten sie einiges zu sehen: Die Kindergärten hatten sich Märchen zum Thema gewählt und warfen als Tigerenten, Froschkönig, Rumpelstilzchen und Rotkäppchen und der Wolf Kamelle. Das Familienzentrum Bullerbü hatte sich - angelehnt an das berühmte Kinderbuch - als "Ich bin ich"-Figuren verkleidet und die Vertreter von Dicks Waldhaus waren als Galloway-Rinder unterwegs. Den Sommer brachte die Volleyball-Gruppe vom TSV-Weeze mit ihrem Motto "Hawaii in die Ortsmitte". Und ihr Vorhaben klappte sogar: Bis auf ein paar Tropfen blieben die Weezer vom Regen verschont. "Wir hatten bis jetzt in jedem Jahr Glück mit dem Wetter. Auch im letzten Jahr, als viele Züge am Montag abgesagt wurden, hatten wir super Wetter", so Lion.

Gemeinsam zogen die Gruppen bis auf den Rathausplatz. Dort war wie bereits in den Vorjahren für das leibliche Wohl der Weezer gesorgt. Die Kolpingsfamilie übernahm dabei den Ausschank von Getränken.

Das Kinderprinzenpaar zog dann im Anschluss Lose. Jeder Zugteilnehmer hat dabei ein Los zugeteilt bekommen. Es kam also nicht auf das schönste Kostüm an, sondern jeder hatte gleiche Chancen.

Bis etwa 18 Uhr wurde auf dem Rathausplatz gefeiert. Ab 16 Uhr hatte der Jugendtreff Weezer Wellenbrecher extra für die Kinder ein Programm zusammengestellt. "Für die Altersgruppe der unter 16-Jährigen gibt es sonst nie extra Veranstaltungen", erklärt Lion. Für die Jugendlichen ab 16 ging es ins neue Bürgerhaus. Dort fand zum ersten Mal eine Aftershow-Party für die Teenager statt. Die hatte vorher immer in einer Gaststätte stattgefunden.

(RP)
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