Kevelaer Ministerin beeindruckt von der Niers-Umgestaltung

Kevelaer · Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks schipperte mit dem Floß von Geldern nach Wetten.

 Barbara Hendricks und Dietmar Schitthelm (rechts).

Barbara Hendricks und Dietmar Schitthelm (rechts).

Foto: Jürgen Karsten

Seit Jahren unternimmt der Niersverband zahlreiche Anstrengungen, die Niers wieder in ein lebendiges Gewässer umzugestalten. Eine aktuelle Maßnahme sah sich jetzt Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks mit Bürgern bei einer Floßfahrt an auf der Strecke von der Kläranlage Geldern nach Wetten. Im Rahmen des Projekts "Binnenfeld" wurde die Niers auf einer Länge von 1060 Metern in Schleifen gelegt und ist nun um 320 Meter verlängert worden.

Die Ministerin ließ sich von Niersverbands-Vorstand Prof. Dr.- Ing. Dietmar Schitthelm informieren, dass damit der Flusslauf nicht nur schöner gestaltet werden konnte, sondern auch viel Retentionsraum geschaffen wurde für Hochwasserzeiten. Obwohl die Niers als ein eher träge fließender Fluss wahrgenommen wird, ist sie an vielen Stellen i zu schnell, was sich negativ auf Kleinstlebewesen auswirkt, die weggeschwemmt werden. 2,5 Millionen Euro investierte der Niersverband in die Maßnahme "Binnenfeld". 75.000 Kubikmeter Boden wurden bewegt. Im Rahmen einer Ersatzaue wurde das Gelände um 50 bis 100 Zentimeter abgesenkt, so dass 60.000 Kubikmeter natürlicher Retentionsraum entstand. Die Niers soll in diesem Bereich an 60 bis 80 Tagen im Jahr über die Ufer treten können.

Die Ministerin anerkannte die Abwasserreinigungsleistung und erinnerte an Zeiten, als durch die Abwässer der Leder- und Textilindustrie die Niers noch eine Kloake war. Mit seinen 22 Kläranlagen habe es der Niersverband geschafft, eine sehr gute Abwasserreinigung zu gewährleisten. Schitthelm stellte kurz das Konzept Niers vor, das bis 2050/60 zu realisieren sein wird. 1,6 Millionen Kubikmeter Speicherraum will man an der Niers gewinnen.

(RP)
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