Kevelaer Mit dem Museum durchs Jahr

Kevelaer · Das Niederrheinische Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer feiert im kommenden Jahr sein hundertjähriges Bestehen. Dazu wird nun ein attraktiver Kalender veröffentlicht.

In diesen Tagen entern Stofftiere das Museum in Kevelaer: Ein Gorilla turnt an der Decke des Foyers, Teddybären im Grizzly-Format heben die Tatzen, und ein Plüschelefant wartet auf kleine Besucher, die sich auf seinem Rücken fotografieren lassen möchten. Passend zur Weihnachtszeit startet am ersten Adventswochenende eine Ausstellung über die Geschichte der Firma Steiff.

"Solche Sonderausstellungen ziehen die meisten Besucher an", sagt Burkhard Schwering, der Leiter des Niederrheinischen Museums für Volkskunde und Kulturgeschichte. Dabei birgt das Gebäude an der Hauptstraße einen Dauerbestand, dessen Wert – auch Unterhaltungswert – sogar manche Kevelaerer nicht kennen. Ein besonderer Schatz ist die historische Spielzeugsammlung.

Schöne Stücke

Für Schwering und den Museumsverein ist das ein Grund, mit einem Museumskalender an die Öffentlichkeit zu gehen. Ein Jahr lang können die Besitzer Monat für Monat einen Blick auf besondere Stücke des Bestandes werfen. Ein großes Foto, drei kleinere pro Blatt sind zu sehen.

Der zweite Grund ist das Jubiläum der Einrichtung im kommenden Jahr. Museum und Verein wurden 1910 gegründet. Zum Hundertjährigen gibt es 2010 mehrere Aktionen, darunter eine Festwoche im März, dem eigentlichen Jubiläumsmonat.

Die Fotos wurden von dem Klever Peter Schiller gemacht. Sie zeigen Ausstellungsstücke aus vielen Jahrhunderten: Gemälde, Alltagsgegenstände wie ein Gotha-Kaffeeservice oder einen Ständer für Tonpfeifen, moderne Kunst und vieles andere.

Jedes Stück hat seine Geschichte. Etwa der Schöpflöffel aus der Rokokozeit, auf den Burkhard Schwering von einem niederländischen Händler aufmerksam gemacht wurde. "Ein wunderschönes Stück von Kevelaerer Herkunft. Damals muss hier ein hervorragender Gold- und Silberschmied am Werk gewesen sein."

Manche Stücke sind eher kurios, etwa ein Flachmann aus alter Zeit. "Das war ein beliebtes Hochzeitsgeschenk der Braut an den Bräutigam", sagt Schwering. "Da konnte der Mann gleich sehen, wie seine Frau ihn einschätzte." Manche der Gefäße waren winzig, andere gewaltige Bauchflaschen.

Diese Geschichten hinter den Exponaten finden sich im Kalender allerdings nicht. Die Bilder stehen für sich. "Wir möchten schließlich den Appetit anregen, die Leute neugierig machen, in unser Museum zu kommen und sich die Ausstellungstücke selber anzusehen."

(RP)
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