Kevelaer Mit Fan-Schal zur Preisverleihung

Kevelaer · Eine Delegation aus Achterhoek macht sich morgen auf den Weg nach Berlin. Dort bekommt das Dorf am Freitag die Silbermedaille des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft". Eine Woche später gratuliert auch der Bundespräsident.

 So wollen die Achterhoeker in Berlin auf ihren Heimatort aufmerksam machen: Willi Gietmann und Johannes Baaken präsentieren den neuen Fan-Schal, den die Delegation bei der Preisverleihung tragen wird.

So wollen die Achterhoeker in Berlin auf ihren Heimatort aufmerksam machen: Willi Gietmann und Johannes Baaken präsentieren den neuen Fan-Schal, den die Delegation bei der Preisverleihung tragen wird.

Foto: Seybert

/ BERLIN Es ist eine Fahrt in eine Stadt mit anderen Dimensionen. 3,5 Millionen Einwohner hat Berlin, der kleine Ort Achterhoek gerade einmal 480. Doch am Freitag wird das Dorf vom Niederrhein in der Bundeshauptstadt im Fokus stehen. Denn Größe ist nicht alles, gerade beim Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Dort punkten die Orte schließlich mit Charme, Engagement und Atmosphäre und nicht mit der Bevölkerungszahl.

Bekanntlich hat Achterhoek in diesem Wettbewerb eifrig Punkte und Erfolge gesammelt. Der Ort bekam Landesgold, qualifizierte sich für das Bundesfinale und erreichte hier die Silbermedaille. Die wird der Abordnung vom Niederrhein am Freitag überreicht. "Es ist immer noch unfassbar, dass wir diese Auszeichnung bekommen", sagt Willi Gietmann, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. "Wir hätten uns nicht erträumt, dass wir eines Tages nach Berlin eingeladen werden, um den Preis entgegen zu nehmen."

Dass Achterhoek zusammenhält, hatte sich zuletzt noch beim Marketingpreis der Stadt Kevelaer gezeigt. Dort war gefühlt der komplette Ort bei der Preisübergabe auf die Bühne gekommen. In Berlin ist die Zahl der Gäste allerdings begrenzt: Es gab nur 30 Karten für den Ort. Also werden sich 30 Achterhoeker in Begleitung von Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg und Franz Heckens von der Stadtverwaltung morgen früh in den Bus setzen und nach Berlin fahren. Gemeinsam wird man dort den Abend verbringen, bevor am Freitagnachmittag der große Festakt stattfindet. Auf der Grünen Woche wird Landwirtschaftsminister Christian Schmidt die Silbermedaille an Achterhoek überreichen. Und die Gäste vom Niederrhein werden auf der Bühne gut sichtbar Werbung für ihr Heimatdorf machen. Willi Gietmann hat extra Fan-Schals für den Ort anfertigen lassen. Damit werden sich die Achterhoeker einheitlich auf der Grünen Woche präsentieren. Nach der Übergabe wird der Preis noch gefeiert bei einem geselligen Abend auf dem Messegelände.

"Das wird noch mal ein echtes Highlight für uns und unser Dorf sein", sagt Gietmann. Er ist auch stolz darauf, dass Achterhoek zu den kleinsten Orten gehört hat, die überhaupt teilgenommen haben. Doch das kleine Dorf hat im Wettbewerb dann viele größere ausgestochen. Und das nächste Highlight steht bereits in der nächsten Woche an. Dann werden zwei Vertreter aus Achterhoek vom Bundespräsidenten persönlich empfangen. "Das ist etwas ganz Besonderes, es ist ein echtes Erlebnis, den Bundespräsidenten persönlich kennen zu lernen", sagt Willi Gietmann, der zusammen mit Johannes Baaken zu Joachim Gauck fahren wird. Der empfängt die Vertreter der Siegerdörfer im Schloss Bellevue. "Darauf freue ich mich wahnsinnig", sagt Gietmann.

Nach der Rückkehr vom Bundespräsidenten soll dann aber erst einmal etwas Ruhe in Achterhoek einkehren. Beim Wettbewerb wird eine Pause eingelegt. "Die ganze Sache hat viel Einsatz erfordert, das ganze Dorf hat sich eingebracht, aber man darf das Engagement der Bevölkerung nicht überstrapazieren", meint Gietmann.

Allerdings wäre das Achterhoek nicht das Achterhoek, wenn Gietmann nicht auch noch ergänzen würde: "Einige neue Ideen für den Ort habe ich bereits im Kopf."

(RP)
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