Kevelaer Motorradwallfahrt jetzt für guten Zweck

Kevelaer · Die Biker unterstützen ab sofort die "Aktion pro Humanität". Die Veranstalter hoffen nach einer kleinen Krise auf über 2000 Teilnehmer auf ihren heißen Maschinen. Pfarrer sieht in Veranstaltung neues Potenzial für den Glauben.

 Jedes Jahr kommen viele Motorradfahrer zu einer Wallfahr auf den Kevelaerer Kapellenplatz.

Jedes Jahr kommen viele Motorradfahrer zu einer Wallfahr auf den Kevelaerer Kapellenplatz.

Foto: Jürgen Venn

Vieleicht brauchte es diese kleine Krise, um das drohende Aus für die Wallfahrt auf dem Motorrad in Kevelaer, wie sie in der Vergangenheit stattgefunden hat, abzuwenden und den Stellenwert wieder in das Bewusstsein zu bringen. "Nach wie vor arbeiten wir alle ehrenamtlich, benötigen aber eine gewisse Summe zur Kostendeckung. Sonst steht die Durchführung eben in Frage", erklärte Willi Verhülsdonk vom Verein "Motorrad-Wallfahrt-Kevelaer" (Mowa). Aber keine Bange: Alle Motorradfreunde dürfen sich auf die 30. Mowa am Wochenende vom 18. bis 20. Juli einstimmen. Das wurde jetzt bei einem Pressegespräch verkündet.

Erfahrungsgemäß schwanken die jährlichen Teilnehmerzahlen stets je nach Wetterlage. "Aber: Wer hätte gedacht, dass aus einer kleinen Fahrt motorradbegeisteter Pilger von Winnekendonk nach Kevelaer eine solche Bewegung entstehen würde?", erinnert Verhülsdonk an die ersten Fahrten, die immer größere Kreise zogen. Der Wunsch der Veranstalter für 2014: Die Teilnehmerzahl von 2000 Bikern zu überschreiten. Pfarrer Rolf Lohmann sieht in derartigen Wallfahrten - wie übrigens auch die Wallfahrt der Karnevalisten - neues Potential für die Zukunft des Glaubenszeugnisses. "Der spirituelle Effekt drückt sich bei der Mowa aus im Dank der Fahrer, verbunden mit der Bitte um Schutz und Fürsprache der Gottesmutter im immer dichter werdenden Straßenverkehr", meint Lohmann. Der christliche und weltkirchliche Aspekt an dem Hobby verbinde sich mit dem Engagement der Mowa für die "Aktion pro Humanität". Dr. Elke Kleuren-Schryvers kündigte an, dass Weihbischof Laurent Lompo nicht nur das Pontifikalamt zelebrieren werde, sondern auf dem Motorrad wieder mit von der Partie sein will. "Wo findet man schon einen Bischof, der auch Motorrad fährt?", erzählt die Ärztin aus dem Alltag des Geistlichen, der so große Strecken in seiner nigrischen Heimat zurücklegt. "In Kevelaer erhält er eine Chance, für sich und den Sozialarbeiter Kilometergeld einzusammeln."

Für die "Aktion pro Humanität" steht nach wie vor das Brunnenprojekt im Niger im Vordergrund. "Wir benötigen 15 000 Euro zur Errichtung eines Brunnens. Zugegeben, keine unerhebliche Summe", erklärt die Vorsitzende. "Aber am Bau eines einzigen Brunnens in Niger hängen die Versorgung und Infrastruktur von 25 000 Menschen."

Pfarrer Rolf Lohmann begrüßt den neuen Gedanken, die Mowa zudem in den Dienst der guten Sache zu stellen. "Für mich ist es die vierte Teilnahme, und ich bin beeindruckt von Atmosphäre und der Andacht. Die Teilnahme hat sicher einen hohen Stellenwert für jeden Einzelnen. Das wird mir sehr bewusst bei der Segnung der Motorräder." Die Segnung bedeutet für Willi Verhülsdonk nicht allein Abschluss des Wochenendes: "Für uns als Verantwortliche der Mowa fällt erst am Sonntagmorgen die Anspannung ab. Wir sind glücklich, wenn alles reibungslos abgelaufen ist."

Aus dem Programm der Motorradwallfahrt: Freitag, 18. Juli, Anreise ab 16 Uhr, Samstag, 19. Juli, ab 13 Uhr Begrüßungskonvoi zum Kapellenplatz mit Andacht, 20 Uhr Lichterfahrt zur Gnadenkapelle; Sonntag 20. Juli, ab 11 Uhr Gottesdienst in der Zeltstadt und Basilika, 13 Uhr Abschiedsfahrt und Segnung am Kapellenplatz.

(mk)
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