Weeze Mundart in ihrer ganzen Vielfalt

Weeze · Mit zwölf verschiedenen Beiträgen hat der "Mundart für Kreis Kleve"-Nachmittag für eine vielfältige Abwechslung gesorgt. Über 300 Freunde der hiesigen Dialekte belohnen die Auftritte der Redner mit lang anhaltendem Applaus.

 Plattdeutsch in unterhaltsamer Weise haben die Zuschauer im neuen Weezer Bürgerhaus erlebt. Die kurzweiligen Beiträge wurden zum Teil musikalisch akzentuiert.

Plattdeutsch in unterhaltsamer Weise haben die Zuschauer im neuen Weezer Bürgerhaus erlebt. Die kurzweiligen Beiträge wurden zum Teil musikalisch akzentuiert.

Foto: Gerhard Seybert

Hubertina Croonenbroek, stellvertretende Landrätin des Kreises Kleve, stellte an den Kopf ihres Grußwortes den Satz: "Brauchtum und vor allem die Sprache verbindet uns." Das Gleiche empfanden auch die mehr als 300 Besucher, die sich in Weezes neuem Bürgerhaus einfanden.

Um dieses Gefühl gebührend zu feiern, arbeitete der Förderkreis für Geschichte und Mundart im Kreis mit dem Heimat- und Verkehrsverein Weeze, dem Bürgerhaus-Verein sowie dem Förderkreis "För Land en Lüj" zusammen, um ein fantastisches Plattdeutsch-Programm zu bieten. Dessen unterschiedliche und äußerst unterhaltsamen Beiträge zeigten, dass die hiesige Mundart in vielen Ecken des Kreises gepflegt wird und von daher noch längst nicht ausgestorben ist.

"Im Kreis Kleve gibt es Dialekte in Hülle und Fülle", wusste Croonenbroek. "Bei den verschiedenen Veranstaltungen erlebe ich, wie bunt und vielseitig die Mundart ist. Ohne sie wäre unsere Sprache deutlich ärmer. Gelebte Mundart gehört zu uns, also lassen sie uns dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit nun genießen."

Nach einer Begrüßung durch Ulrich Francken, Vorsitzender von "För Land en Lüj" und Bürgermeister der Gemeinde Weeze, fing das von Johannes Masseling moderierte Programm auch schon an. Es war spannend zu erleben, aus wie vielen Orten die Redner kamen, um entweder "Dönekes op platt" zum Besten zu geben, oder auch mal von "En Reis nor Rom" zu erzählen. In der ersten Hälfte traten Pastor Alois van Doornick aus Kalkar, Manfred van Halteren aus Haus, sowie ein Duo, bestehend aus dem Winnekendonker Matthias Schwartges und der Hönnepelin Vera Poorten, sowie Heino Derkx aus Walbeck auf. Ein Highlight war der Beitrag "En Moeder säj täge Fretzke" von dem jungen Nachwuchs-Plattsprecher Lasse Füngerlings aus Walbeck.

Zur Pause sorgte schließlich der exzellente Männergesangsverein 1913 Weeze mit einer großen Nummer für einen weiteren Top-Beitrag. Danach ging es auf hohem Niveau mit den Uedemer "Parodisten" weiter, dem Kervenheimer Hans Tervooren, Röb Miesen aus Siebengewald und dem Lüllinger Hans van Leuven. Während der ganzen Zeit kümmerten sich die Landfrauen Weeze-Wemb um das kulinarische Wohl im Bürgerhaus. Mit selbst gebackenen Kuchen und extra gebrühten Kannen Kaffee unterstützten sie die gute Laune noch weiter. Was finanzielle Sachen anging, unterstützte die Sparkasse im Kreis Kleve den großen Mundart-Nachmittag.

Der ging gut gelaunt mit einer Tombola und Schlussworten von Ulrich Franken seinem Ende entgegen. Doch ganz klassisch kam zum Finale noch einmal der Männergesangsverein auf die Bühne, um mit dem ganzen Saal das Weezer Heimatlied anzustimmen. Das vielseitige Programm, der flotte Ablauf und die gute Laune aller Beteiligten - egal, ob sie nun auf der Bühne standen, oder zuhörten - zeigte einmal mehr, dass die Mundart im Kreis noch lange nicht ausgestorben ist.

(cnk)
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